Teergruben-Emulation

Collax trickst Spammer aus

30.09.2008
Von Katharina Friedmann
Der auf Linux-basierende Server-Lösungen spezialisierte Sicherheitsanbieter Collax hat sein "Security Gateway" um eine Antispam-Funktion erweitert, die Spammer hinters Licht führt.

Der Linux-Spezialist Collax hat seine Unified-Threat-Management-Lösung (UTM) "Collax Security Gateway" um eine als "Teergruben-Emulation" bezeichnete Antispam-Funktion ausgebaut. Bei einer "Teergrube" handelt es sich um einen Mail-Server, der ausschließlich dazu aufgesetzt wird, Spam-Aktivitäten zu erschweren. Das Funktionsprinzip der E-Mail-Teergrube beruht darauf, die Annahme von E-Mails deutlich zu verzögern. Werden - wie bei Massen-Mailings - sehr viele Werbenachrichten gleichzeitig von einem Server aus verschickt, wird dieser blockiert. Sendende Spam-Server lassen sich so mehrere Stunden mit dem Versand einer einzelnen E-Mail beschäftigen. E-Mails, die in der "Teergrube" hängen bleiben, behindern den Massenversand demnach erheblich.

E-Schrott-Versender haben das Prinzip jedoch mittlerweile durchschaut und brechen die Übertragung beim ersten Verdacht auf eine Teergrube ab - ein Verhalten, das sich Collax zu Nutze macht. So soll der um die neue Anti-Spam-Funktion angereicherte Collax-Mail-Server für eine leicht verzögerte Annahme von E-Mails sorgen und dem Sender damit vorgaukeln, dass er es mit einer Teergrube zu tun hat. Durch eine diesbezügliche Entmutigung der Spammer würden lästige Massen-Mails erst gar nicht zugestellt, so der Anbieter. Der Empfang seriöser E-Mails soll dadurch indes nicht eingeschränkt werden.