Einnahmen bleiben zurück

Ciscos Profit stützt die Aktie

14.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Den seit einiger Zeit anhaltenden Umsatzrückgang hat Cisco Systems auch im zweiten Geschäftsquartal nicht stoppen können. Immerhin erfreute der Netzausrüster seine Investoren mit einem kräftigen Anstieg seines Nettogewinns.

Für das am 25. Januar beendete Geschäftsquartal meldete Cisco einen um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 991 Millionen Dollar gestiegenen Nettoprofit. Angesichts des weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes offenbar das Zeichen, dass das Management die Entwicklung und vor allem die Kosten im Griff hat.

Zwar ging der Umsatz sowohl im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres als auch gegenüber dem vorhergehenden ersten Geschäftsquartal um zwei Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar zurück, doch der Aktienkurs von Cisco blieb von dieser Nachricht unberührt. Von seinem Tief von 8,12 Dollar im Oktober erholte sich das Papier rasch und bewegt sich seit Wochen um einen Wert von rund 13 Dollar. Zum Vergleich: Die Aktienkurse von Ciscos Wettbewerbern Lucent und Nortel liegen seit geraumer Zeit unterhalb einer Marke von zwei Dollar.

Dennoch konnte Cisco-Chef John Chambers nur einen trüben Ausblick auf das laufende Geschäftsquartal des Unternehmens geben. Er bezeichnete die derzeitige Lage als eine "Show-me-Wirtschaft": "Die Kunden warten ab, bis sie eine Verbesserung ihrer eigenen Umsätze und Gewinne sehen", sagte er in einer Telefonkonferenz. Erst dann werden sie wieder investieren. Zu dem schon traditionell eher schwachen Geschäft im dritten Quartal - laut Chambers sei bereits in den ersten Wochen im Januar eine Abschwächung zu erkennen gewesen - kämen noch allgemeine politische wie wirtschaftliche Unwägbarkeiten hinzu. Vor allem die schwache Konjunktur in Japan und Deutschland könne einen Aufschwung verzögern.

Im abgelaufenen zweiten Quartal war es jedoch vor allem der Heimatmarkt der US-Amerikaner, der hinter den Erwartungen zurückblieb. Hier sank der Anteil am Gesamtumsatz von 50 auf 45 Prozent, die Einnahmen aus der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (Emea) sowie Japan blieben dagegen konstant bei einem Anteil von 31 beziehungsweise sieben Prozent. (rs)