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Spekulationen

Cisco soll Interesse an Skype haben

31.08.2010
Platzt der Börsengang von Skype und kauft stattdessen der Netzausrüster Cisco den Internettelefonie-Spezialisten?

Das US-Technologie-Blog "Techcrunch" skizzierte das Szenario am Montag. Dabei berief sich der Branchendienst auf "eine unserer zuverlässigeren Quellen". Als möglichen Preis nannte das "Techcrunch" um die fünf Milliarden Dollar.

Das erscheint hoch gegriffen. EBay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar von den Gründern übernommen und sich 2009 für 1,9 Milliarden Dollar wieder mehrheitlich von dem Unternehmen getrennt. Eine Investorengruppe um den Internetpionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen schlug damals zu. Die Investoren planen nun einen Börsengang, ohne allerdings bislang Details preiszugeben.

Skype hatte sich für eBay als teures Vergnügen erwiesen. Die Internettelefonie erreichte nie die Bedeutung, die sich die Handelsplattform erhofft hatte. Es fielen hohe Verluste an. Bei Skype können Nutzer untereinander kostenlos miteinander in Kontakt treten über Sprache, Video und Textnachrichten. Geld verdient Skype mit Anrufen ins normale Telefonnetz und anderen Premium-Diensten.

Was Cisco mit Skype sollte, ließ "Techcrunch" offen (auch wenn Skype mit "Skype Connect" gerade eine SIP-Anbindung für Telefonanlagen in Unternehmen gestartet hat). Cisco ist bisher vor allem Hardware-Hersteller und dabei sehr erfolgreich. Über seine Router und Switches läuft ein großer Teil des weltweiten Datenverkehrs. Cisco offeriert allerdings auch Ausrüstung für VoIP (Voice over IP) und Videokonferenzen.

Zumal die Konkurrenz bei der Internettelefonie zunimmt. Auch Nutzer des E-Mail-Dienstes Google Mail in den USA können seit Ende vergangener Woche beliebige Telefonnummern im In- und Ausland anrufen. Nach Angaben von Techcrunch soll auch Google Interesse an Skype gehabt, dieses Ansinnen aber wegen zu erwartender wettbewerbsrechtlicher Auflagen wieder verworfen haben.

Skype konnte die Zahl seiner Nutzer zuletzt kräftig steigern auf 560 Millionen Ende Juni. Da auch die Zahl der zahlenden Kunden zulegte, verbesserte sich der Umsatz im ersten Halbjahr um 25 Prozent auf 406 Millionen Dollar. Der Gewinn lag aber unterm Strich bei lediglich 13 Millionen Dollar. (dpa/tc)