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Cisco kauft den Großteil von Procket Networks

17.06.2004

Nachdem entsprechende Gerüchte bereits in der vergangenen Woche kursierten (Computerwoche.de berichtete), wurde das Ganze heute per Pressemitteilung offiziell: Cisco Systems übernimmt den Großteil der Router-Startup Procket Networks und lässt sich das 89 Millionen Dollar in bar kosten. Der Deal soll voraussichtlich im Herbst abgeschlossen sein.

Viele Analysten hielten das Geschäft für unwahrscheinlich, denn die Technik von Procket ist der von Ciscos neuem Highend-Router "CRS-1" sehr ähnlich, der in vier Jahren mit geschätzten 500 Millionen Dollar Aufwand entwickelt wurde. Noch dazu hatte Cisco-Chef John Chambers erst am Dienstag auf einer Konferenz von Bear Stearns erklärt: "Ich kaufe keine andere Router-Firma wegen eines Routers."

Stattdessen interessiert Cisco an Procket offenbar vor allem dessen exzellente Entwicklertruppe. "Durch das Hinzufügen von Prockets Engineering-Team erhält Cisco eine einmalige Chance, die Entwicklung von Silizium und Software über sein Routing-Portfolio der nächsten Generation zu beschleunigen", erklärte Mike Volpi, Chef der Router-Sparte.

Procket sitzt in Milpitas, Kalifornien, und hatte 272 Millionen Dollar Venture Capital von NEA, U.S. Venture Partners, Redpoint Ventures, Fidelity und Raza Venture Funds erhalten und verbraucht. Beziehungen zu Cisco gibt es schon länger - der Cisco-Investor und frühere Vice President of Engineering Stuart Phillips war 1997 zu U.S. Venture Partners gewechselt, und seit Januar ist Ciscos früherer Chief Technology Officer Roland Acra President und CEO von Procket. (tc)