Leserbrief

CIOs müssen sich bewegen

31.01.2008
Leserbrief zum Beitrag "CIOs: Guter Job trotz kurzer Leine", Computerwoche Ausgabe 4, 25. Januar 2008, Seite 1 und 6.

Das Ergebnis der Studie lässt meines Erachtens aber auch ganz andere Schlüsse zu: Die wirklich wichtigen Themen der CIOs müssen heute die Innovationskraft, Maximierung des Wertbeitrages für das Unternehmen und die Erfüllung der strategischen und operativen Herausforderungen (Business Alignment) sein. Betriebliche Exzellenz ist zwar notwendig, aber längst eine Basisforderung und am Markt als Commodity-Leistung zu beziehen.

Wenn sich die CIOs in ihr Schicksal fügen und "am Tropf der Finanzchefs" ihre operativen Aufgaben im betrieblichen Bereich zur Perfektion treiben, um reibungslose Services abzuliefern, ist das nicht genug. Die Fachbereiche im Unternehmen erwarten zunehmend den fähigen Innovations- und Technologiepartner, der es möglich macht, neue Businessmodelle schnell auf den Markt zu bringen, Wettbewerbsvorteile zu realisieren und dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Der Rest sollte "daily business" und damit selbstverständlich sein.

Ihre Grafiken auf Seite 6 zeigen es ganz deutlich. Die deutschen IT-Abteilungen tun sich schwer mit der Unterstützung der wirklich wichtigen und marktentscheidenden Arbeitsfelder, wie R&D, Sales und Marketing und Customer Service. Nur die Top Performer schaffen es, die Ansprüche ihrer Business Partner zu erfüllen.

Umdenken ist gefordert. Die IT muss als strategischer und operativer Partner des Business Technologieimpulse liefern, Flexibilität und Innovation ermöglichen und das Unternehmen somit wirklich werthaltig unterstützen. Zu einer solchen Aufstellung gehört eine vernünftige IT-Governance und volle Verantwortung im Unternehmen für die Funktion IT als gleichwertiger Partner in der Führungsspitze des Unternehmens.

Mit Verlaub: Insofern sollten wir die Stärken weiter pflegen, zukünftig aber die Themen Innovation, Flexibilität, Agilität und Steigerung des Wertbeitrages deutlich mehr fördern und in den Vordergrund des CIO-Auftrags rücken. Die gleiche Untersuchung mit gleichem Tenor in fünf Jahren wird erheblich negativer ausfallen, wenn sich die IT-Ressorts hier nicht verändern.

Niels Fischer, Schickler Unternehmensberatung GmbH in Hamburg