CIOs kämpfen mit der Komplexität der IT-Security

17.10.2006
Die Fülle der Sicherheits-Tools und deren Verwaltung machen europäischen Unternehmen das Leben schwer.

Viele Anwender wünschen sich mehr Übersicht über ihre IT. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Studie "The Security Labyrinth" von Ipsos Mori Research. Hierfür wurden im Auftrag von McAfee rund 600 Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den Niederlanden befragt. Gut drei Viertel (77 Prozent) der befragten europäischen Unternehmen wollen demnach einen einheitlichen Blick auf ihre Infrastruktur. Davon sind sie jedoch weit entfernt: So antworteten allein in Deutschland 38 Prozent der Anwender, dass sie sich mit vier oder mehr Management-Konsolen herumschlagen müssen.

Das verwundert insofern nicht, als auch bei den Security-Tools Vielfalt angesagt ist: Im internationalen Durchschnitt arbeiten der Studie zufolge 30 Prozent der Anwender mit mindestens fünf verschiedenen Lösungen, hierzulande sind es sogar 38 Prozent. Knapp ein Fünftel der hiesigen Firmen (18 Prozent) verfügen über fünf unterschiedliche Sicherheitswerkzeuge, 13 Prozent sogar über mehr als sieben. Erschreckend ist in diesem Zusammenhang das Ergebnis, dass 13 Prozent der deutschen Anwender (23 Prozent in Frankreich, 29 Prozent in den Niederlanden) lediglich eine einzige Lösung zum Schutz ihrer IT einsetzen - bleibt nur zu hoffen, dass es sich dabei wenigstens um ein Produkt handelt, das mehrere Schutzfunktionen in einem Gerät vereint.

Nur wenige deutsche Anwender (16 Prozent) sind anscheinend bereit, die Sicherheit ihrer IT einem einzigen Anbieter anzuvertrauen. Die Mehrheit (51 Prozent) bezieht ihre Sicherheitsprodukte lieber von zwei oder drei Herstellern. Auf Vielfalt setzen dabei vor allem die Niederländer: Jeder Dritte gibt an, Tools von fünf oder mehr Sicherheitsanbietern im Einsatz zu haben. Anders hingegen die Franzosen und die Italiener: Die deutliche Mehrheit (62 beziehungsweise 67 Prozent) beauftragen nur einen oder zwei Hersteller.

Die Analysten haben für Deutschland außerdem die Unternehmensgröße unter die Lupe genommen. Dabei werden klare Unterschiede sichtbar: Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Firmen mit über 1.000 Mitarbeitern bezieht IT-Schutz von mehr als fünf Anbietern. Bei den kleineren Betrieben (bis 500 Angestellte) tun dies nur zwölf Prozent. Die klare Mehrheit (64 Prozent) dieser Anwendergruppe setzt auf nur einen oder zwei Anbieter - unter den Großbetrieben tun dies immerhin knapp die Hälfte (48 Prozent).

Ein weiteres Ergebnis, das für den europäischen Durchschnitt gilt: Sicherheit darf ihren Preis haben. Nur dreizehn Prozent gaben an, dass die Kosten für sie das wichtigste Kriterium bei der Kaufentscheidung sind. (ave)