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Chiphersteller verbannen Blei aus Halbleitern

13.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Chiphersteller Infineon Technologies, Philips Semiconductors und STMicroelectronics wollen künftig weitestgehend auf Blei in Halbleiterprodukten verzichten. Die Unternehmen haben heute einen Normenvorschlag für einen weltweiten Standard vorgelegt. Ziel der Initiative ist es, die Einführung bleifreier Gehäuse zu beschleunigen und alternative Technologien zu entwickeln. Außerdem wollen die Partner zunehmend von dem Einsatz des giftigen Schwermetalls in elektronischen Systemen absehen und so den Umweltschutz etwa beim Recycling oder der Entsorgung elektronischer Produkte verbessern.

"Europa hat in der Welt die Vorreiterrolle übernommen, Blei durch entsprechende Gesetzesentwürfe aus Elektrogeräten und Elektronikkomponenten zu verbannen", erklärte Leo Klerks, Umweltschutzbeauftragter von Philips Semiconductors. "Die Initiative unserer drei Unternehmen, bleifreie Lötmethoden zu verwenden, setzt bei diesen gesetzlichen Bestimmungen der Europäischen Kommission an. Unternehmensangaben zufolge sollen voraussichtlich bis Ende des Jahres erste Muster bleifreier Bauelemente verfügbar sein. Der von den Firmen erarbeitete Vorschlag sieht dabei eine Obergrenze von 0,1 Prozent für den Rest-Bleigehalt vor. Diese Zahl bezieht sich auf das Einzelmaterial und nicht auf das gesamte Gehäuse oder Bauelement. Damit würden die Hersteller den Umweltrichtlinien der Europäischen Kommission zur Verwendung von Schwermetallen in Bauteilen entsprechen.