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Ceyoniq vor dem Neustart

26.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Gläubiger der insolventen Ceyoniq AG haben dem Restrukturierungsplan des Insolvenzverwalters Hartmut Stange zugestimmt. Die dazu Anfang Juli gegründete Ceyoniq Technology GmbH soll das Kerngeschäft und die Kunden übernehmen. Insgesamt beschäftigt die Firma noch rund 110 Mitarbeiter an den Standorten Bielefeld und München, die die Software verkaufen, sich aber in erster Linie um den Support der Bestandskunden kümmern sollen. Einst zählte Ceyoniq mehr als 1000 Beschäftigte. Die offenen Forderungen von knapp 90 Millionen Euro sollen zu gut acht Prozent beglichen werden. Finanziert wurde die Neugründung von nicht genannten "namhaften deutschen Versicherungsgesellschaften" - offenbar handelt es sich dabei um Kunden.

Anfang Juli war der ehemalige Vorstandschef von Ceyoniq, Jürgen Brintrup, gegen eine Kaution von einer Million Euro aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Brintrup hatte im Gegensatz zum ebenfalls im April festgenommenen Finanzchef Thomas Wenzke die Beteiligung am Betrug stets bestritten. Dem Management wird vorgeworfen, Gläubiger betrogen und die Bilanzen manipuliert zu haben. Wenzke sitzt immer noch in Haft, die Ermittlungen dauern an. (ajf)