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CeBIT: Lucent hat wieder Oberwasser

19.03.2004

Der US-amerikanische TK-Ausrüster Lucent Technologies hat das Gröbste hinter sich. Mit dieser Botschaft wartete Chairman und CEO Patricia Russo auf der CeBIT auf. Die Zahlen der Company sind wieder schwarz, der Auftragseingang stimmt positiv. Was jetzt noch fehlt, ist ein wieder einsetzendes signifikantes Wachstum.

Russo ließ in Hannover noch einmal die Krisenjahre 2002 und 2003 Revue passieren, die ihrer Company katastrophale Umsatzeinbrüche, Milliardenverluste und in der Folge für die Branche bis dato beispiellose Massenentlassungen beschert hatten. Keiner habe den Boom Ende der 90er-Jahre vorhersagen können, und keiner nachher das Ausmaß des Absturzes der ganzen Branche, betonte die Lucent-Chefin. Allein im Festnetzgeschäft in den USA sei 2002 der Umsatz um 50 Prozent zurückgegangen.

Die in der Folge eingeleitete Restrukturierung sei nun aber abgeschlossen, betonte Russo. Alle finanziellen Eckdaten des Fiskaljahres 2003 würden bereits untermauern, dass Lucent inzwischen wieder auf einem soliden finanziellen Fundament stehe. So habe sich die Bruttoumsatzrendite gegenüber 2002 von 13 auf 31 Prozent verbessert, die operativen Kosten seien von 8,5 auf 2,8 Milliarden Dollar gesenkt worden. Auch beim operativen Gewinn habe man sich im Fiskaljahr 2003 mit einem Minus von 220 Millionen Dollar gegenüber einem Verlust von 6,9 Milliarden Dollar im Vorjahr stark verbessert, hieß es. Beim Nettoprofit weist Lucent bereits seit zwei Quartalen wieder schwarze Zahlen aus.

Die Philosophie der Company wäre nun "wieder eindeutig auf Wachstum" ausgerichtet, betonte Russo, ohne allerdings konkrete Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2004 abzugeben. Man hoffe, dass sich der erkennbar positivere Geschäftsverlauf zumindest mittelfristig auch wieder entsprechend auf die Beschäftigtenzahl bei Lucent auswirke. Optimistisch stimmt die Lucent-Chefin auch der Auftragseingang. So wurde auf der CeBIT der Abschluss neuer Verträge mit europäischen Festnetz- und Mobilfunkanbietern im Wert von über 300 Millionen Dollar angekündigt - und anderem mit Deutscher Telekom, KPN und Telefónica. (gh)