CeBIT: Giesecke & Devrient propagiert die EU-Bürgerkarte

16.03.2007
Die Firma Giesecke & Devrient (G&D) zeigt auf der diesjährigen CeBIT, dass die Europäische Bürgerkarte ein elektronischer Ausweis ist, mit dem sicher im Web gesurft werden kann, um dort Transaktionen vorzunehmen.

Wie Hans Wolfgang Kunz, Geschäftsführer Government Solutions G&D, sagte, biete die European Citizen Card (ECC) mehr Sicherheit dank maschinenlesbarer biometrischer Daten. Die ECC speichert neben Name, Geburtsdatum und Augenfarbe auch ein elektronisches Foto sowie zwei Fingerabdrücke. Das Sicherheitsprotokoll Extended Access Control (EAC) sorgt dafür, dass die Kommunikation im Internet zum einen sicher ist, zum anderen nur Berechtigten Zugriff bietet.

G&D zeigte anhand dreier Beispiele, wie das von dem EU-Komitee CEN (Comité Européen de Normalisation = Europäisches Komitee für Normung) empfohlene "EAC-online" Protokoll funktioniert und welche Vorteile es für den Nutzer bietet. Dazu zählt neben dem Zugriff auf die Seiten einer Meldebehörde oder eines Online-Shops auch der sichere Zugang zu Kinder-Portalen. Nach der Überprüfung gibt die ECC dann ausschließlich die für eine Transaktion benötigten Daten frei, im Falle des Zugangs zu einem Kinder-Chatroom zum Beispiel das Alter.

Das EAC-Protokoll garantiert nach Kunz die sichere Kommunikation des Privatnutzers mit dem Server eines Online-Providers. Auf der ECC ist ein "Pace"-Passwort abgespeichert. EAC-Protokoll und Pace-Code garantieren, so Kunz, eine "hochsichere" Kommunikation im Web.

Christian Zipfel von G&D betonte vor der Presse, dass es sich bei der Bürgerkarte nicht um ein den europäischen Staaten von der EU fest vorgeschriebenes Ausweisdokument handelt. Zipfel: "Die Arbeitsgruppe CEN gibt nur Vorgaben, die in nationalen Dokumenten umgesetzt werden können."

Kunz sagte aber, die ECC sei ein Dokument, welches es ermöglicht, "auch in der virtuellen Welt die Identität eines Menschen einwandfrei sicherzustellen". Der G&D-Manager fuhr fort, ein "europaweites Identitätsdokument für E-Goverment und E-Business ist unabdingbar." Die ECC stärke so den Wirtschaftsraum Europa, den Wirtschaftsraum Deutschland und nutze dem Bürger.

Der G&D-Mann zitierte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble mit einer Aussage von der Konferenz "Advanced eGovernment" am 1. März 2007. Schäuble forderte, jeder EU-Mitgliedstaat sollte bis 2010 eine interoperable elektronische Identifizierung und Beglaubigung elektronischer Dokumente bereitstellen.

In der EU-Richtlinie 2006/123/EG vom 12. Dezember 2006 - auch als "Lissabon-Strategie" bekannt - wird ferner formuliert, die "Entwicklung des EU-Binnenmarkts bis 2010 zum "weltweit wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum" zu realisieren.

Zipfel erklärte, dass Anwender, die die ECC als Ausweis- und Identitätsmedium im Internet nutzen wollen, sich ein Lesegerät kaufen müssen. Dieses dürfte in einer Kontakt- oder Kontaktlos-Version etwa 15 Euro kosten.