Parasoft-Messefragen legen Trends auf den Tisch:

CeBIT-Besucher fordern Software-Garantien

20.05.1983

HANNOVER/ESCHIBORN (hh) - Zu einem interessanten Ergebnis kam eine Umfrage der Parasoft Computer GmbH auf der Hannover-Messe: 59 Prozent der Befragten "wissen" nach ihrem CeBlT-Besuch "weniger als vorher", 20 Prozent- fühlen sich "total verwirrt". 96 Prozent der CeBITler sind dich einig in ihrem Wunsch nach Garantierklärungen für Softwareprogramme.

Anläßlich der Messe 1983 verteilte das Eschborner Unternehmen rund 800 Fragebögen mit zwölf Fragen. Beantwortet zurückgesendet wurden 232 Bögen. Hajo Meisner, Geschäftsführer der Parasoft, wertet die Ergebnisse zwar selbst als nicht repräsentative Stichprobe, sieht aber eindeutige Trends aufgezeichnet.

So fühlen sich lediglich sechs Prozent der Befragten durch die Hannover-Messe ausreichend informiert. 15 von Hundert meinen, nicht ausreichend unterrichtet worden zu sein. 183 Messebesucher verließen die CeBIT wohl mit unguten Gefühlen: Sie fühlten sich verwirrt oder verunsichert durch das, was ihnen auf den Ausstellungsquadratmetern geboten wurde.

Meisner führt dieses Resultat auf die Fülle der angebotenen Hard-und Software zurück-und die Politik der Anwender, die Hardware immer noch höher zu bewerten als die Software und Mitarbeiter zur Messe zu delegieren, die den Markt gar nicht überschauen können. Dennoch: Daß die Software wichtiger ist als die Hardware, bestätigten 73 Prozent (vielleicht erst nach dem CeBIT-Bummel). Zwölf von Hundert widersprachen dieser Meinung und 15 Prozent gaben "weiß nicht" an. Daß die Software nicht vom Hardwarehersteller kommen sollte, fanden 68 von hundert Befragten richtig. 18 Prozent vertrauen beim Softwarekauf auf ihren Computerlieferanten, 32 Befragten (=14 Prozent) war es egal, woher die Programme stammen.

Eine vollkommene Portabilität der Programme von einem Computer auf einen anderen fanden 91 Prozent wünschenswert, bei den restlichen neun Prozent der Rücksendungen wurde die Antwort "egal" angekreuzt. Skeptisch äußert sich die Mehrzahl der Befragten über die Möglichkeiten einer vollständigen Hardwareunabhängigkeit. 40 Prozent meinen, es sei nicht machbar, 34 sagen, es ginge, 26 Prozent sind sich unschlüssig.

Keine Präferenzen hatten die Befragten über die Programmiersprachen. 87 Prozent erwarten, daß die Programme so funktionieren, wie sie sich das wünschen, elf Prozent legten Wert auf die Sprache, zwei Prozent hatten keine Meinung.

Die Reihenfolge der gewünschten Programmiersprachen sieht folgendermaßen aus: Basic 21, Cobol 16, sonstige 15, Pascal 14, RPG sieben Prozent. Unentschlossen waren 27 Prozent.

Die Wartung für Betriebssystem, Anwendungsprogramme und Hardware fanden 78 von Hundert gleich wichtig, mehr Wert auf Softwarewartung legten acht Prozent, der Rest fand die Hardwarewartung wichtiger.

Eindeutig ist die Aussage über Garantieerklärungen für Softwareprogramme: 96 Prozent waren für eine solche Erklärung, einer von Hundert fand eine Garantie falsch, drei von Hundert war es egal.

Auch über die Preise und die Preisentwicklungen befragte Parasoft die Messebesucher. Daß die Software in kurzer Zeit teurer als die Hardware wird, vermuten 43 Prozent der Messegäste, die an dieser Aktion teilgenommen haben, 21 waren sich unklar und 36 von Hundert meinten, daß die Hardware teurer bliebe als die Programme.

Für eine Testmiete von Computern sprachen sich 83 Prozent aus, 14 von Hundert fanden sie unnötig, die anderen hatten keine Meinung.