Web

CA senkt Verlust und steigert Umsatz

23.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Softwarekonzern Computer Associates (CA) konnte im ersten Geschäftsquartal 2003 (Ende: 30. Juni) seinen Nettoverlust gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 342 Millionen auf 65 Millionen Dollar reduzieren. Allerdings legte das Unternehmen damit bereits das siebte Quartal in Folge rote Zahlen vor. Auf operativer Basis erzielte CA einen Profit von zwölf Millionen Dollar oder zwei Cent pro Aktie. Analysten hatten laut First Call/Thomson im Schnitt mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis gerechnet. Ein Jahr zuvor hatte die Softwareschmiede noch einen operativen Verlust von 24 Cent je Anteil geschrieben. Nach US-GAAP (General Accepted Accounting Principles) erwirtschaftete CA Einnahmen in Höhe von 765 Millionen Dollar. Das Unternehmen machte jedoch auch zum Teil die zurückgestellten Lizenzerlöse aus Aufträgen in früheren Quartalen für das Umsatzwachstum von sieben Prozent

verantwortlich. Probleme bereitet dem Softwarehersteller allerdings der aktuelle Rückgang bei den Service-Einnahmen von 83 Millionen auf 65 Millionen Dollar.

Seit dem Wechsel zu einem neuen Berichtsmodell Ende 2000 verzichtete CA zum ersten Mal auf eine parallel aufgeführte Pro-forma-Rechnung im Quartalsbericht. Bislang sollte diese Investoren und Analysten eine Vergleichsmöglichkeit bieten, da die Softwareeinnahmen nach der Umstellung nicht mehr auf einen Schlag verbucht werden. Statt dessen teilt CA die Erlöse gleichmäßig über die Laufzeit der dazugehörigen Lizenzverträge auf. Allerdings machte sich das Unternehmen aus Islandia, New York, aufgrund der starken Unterschiede im Zahlenwerk bei den Anlegern unbeliebt. Wegen des Verdachts auf allzu kreative Buchführung ermitteln bis heute die US-Börsenaufsicht und das Justizministerium, seit Jahresbeginn hat die CA-Aktie rund 70 Prozent an Wert verloren. Unternehmenschef Sanjay Kumar zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass sich nach Ende der Untersuchungen herausstellt, dass alle Umsätze sauber verbucht worden sind.

Da die wirtschaftliche Erholung offenbar noch länger ausbleibt, senkte das Unternehmen die Umsatzprognosen für das Geschäftsjahr 2003 (Ende: 31.März 2003) auf 3,1 bis 3,2 Milliarden Dollar. Bislang sollten die Einnahmen im Bereich von 3,2 bis 3,26 Milliarden Dollar liegen. Kumar erklärte jedoch, dass das operative Ergebnis nicht von der Revision betroffen sei, Entlassungen oder größere Kostensenkungsmaßnahmen stünden nicht an. Für das laufende zweite Geschäftsquartal stellt der Softwarekonzern Einnahmen zwischen 760 und 775 Millionen Dollar sowie einen operativen Gewinn von einem Cent pro Aktie in Aussicht. (mb)