Als Open Source verfügbar

CA bringt Ingres-Datenbank zur Linuxworld

06.08.2004

Als Lizenzmodell gilt die eigens geschaffene "CA Trusted Open Source Licence" (CA-TOSL), die der Open Source Initiative (OSI) zur Abstimmung vorgelegt wurde und bestimmt, dass Änderungen, die Benutzer in der Datenbank entwickeln, wieder in die gemeinsame Arbeit zurückfließen müssen.

Laut Tony Gaughan, Senior Vice President bei CA, ist sehr viel Arbeit in das als "Ingres r3" bezeichnete quelloffene Release geflossen. In technischer Hinsicht sei das System der Open-Source-Datenbank MySQL inzwischen um Jahre voraus. Neben den von Oracle entliehenen Cluster-Optionen habe man mit Jboss bezüglich persistenter Datenobjekte und den entsprechenden Abfragemechanismen zusammengearbeitet. Einen Vergleich zieht Gaughan mit Oracle 9i - dem aktuellen 10g-Release räumt er noch einigen, allerdings aufholbaren Vorsprung ein.

Den eigentlichen Gegner sieht der Manager jedoch in Microsoft. Ingres werde dessen SQL Server unter den neuen Bedingungen aus dem Rennen schlagen, so seine Prognose. In Redmond gibt man sich dagegen gelassen. Microsofts Produktchef Tom Rizzo sieht keine Konkurrenz zwischen Ingres und der Highend-Version von SQL Server. Einen Wettbewerb kann er sich allenfalls in Bezug auf die SQL Server Desktop Engine vorstellen. Diese wird im Zusammenhang mit dem für nächstes Jahr vorgesehenen SQL Server 2005 als "Express"-Version ebenfalls kostenlos abgegeben. Analysten wie Bill Claybrook von der auf Open-Source-Techniken spezialisierten New River Marketing Research bezweifeln aber ohnehin, dass Ingress r3 einen spürbaren Einfluss auf den Datenbankmarkt ausüben wird. (ue)