Neu auf 10projects

BZgA hebt Trennung von Sprache und Daten auf

19.12.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Projektleiter Stefan Pittner migriert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf eine neue Netzinfrastruktur und VoIP.

Als sich Pittner im Februar 2006 an die Arbeit machte, herrschten bei der Kölner Behörde klare, wenn auch IT-technisch leicht angestaubte Verhältnisse: Für die Telefonie war eine alte analoge TK-Anlage zuständig, während die Daten in einem separaten Netz transportiert wurden - und dies über wenig zeitgemäße Cat-3-Kabel. Ein Jahr später kam die BZgA dem Anspruch, eine moderne Multimedia-Behörde zu sein, schon deutlich näher. Im Rahmen der Migration fand eine Neuverkabelung auf die in puncto Bandbreite deutlich leistungsfähigeren Cat-7-Kabel statt. Die bisherige Trennung zwischen Sprache und Daten wurde aufgehoben. Mit der Umstellung wollten Pittner und sein Team nicht nur kostengünstige VoIP-Telefonie möglich machen. Wichtiger noch war, Verwaltung und Wartung zu vereinfachen und das bei gleichzeitig besserer Netz-Performance.

Monokultur stoppt Fingerpointing der Hersteller

In dem neuen System ersetzen mit einem Rahmenvertrag erworbene Cisco-Geräte den vorhandenen Wildwuchs aus Switches und Routern verschiedener Hersteller. Die so erreichte Monokultur ist für den Projektleiter ein wichtiger Aspekt: Da es nur noch einen Ansprechpartner und ein System gebe, komme es nicht mehr vor, dass sich Anbieter bei Problemen gegenseitig die Schuld zuweisen, erklärt Pittner. Als Erweiterung denkt er nun auch über die Einführung von Unified Communications nach - allerdings erst im zweiten oder dritten Schritt. Zum einen sei eine solche Aufgabe mit nur drei Mitarbeitern in der IT nicht leicht zu realisieren. Zum anderen freuen sich die rund 160 Nutzer schon über die jetzt vorhandenen Funktionen. Die abgelöste Siemens-Anlage habe beispielsweise keine Rückrufliste, kein Telefonbuchfunktion, geschweige denn die Möglichkeit einer simpel zu bedienenden Telefonkonferenz. Konkreter ist für Pittner das Vorhaben, das neue System an die Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) anzupassen um den aktuellen Sicherheitsbedürfnissen genüge zu tun. Eine etwaige Zertifizierung durch das BSI schließt er nicht aus. Mit der alten Technik sei dies kaum möglich gewesen.

Von seiner Teilnahme bei 10Projects verspricht sich Pittner vor allem einen besseren Erfahrungsaustausch mit anderen IT-Verantwortlichen. "Das Projekt-Management lebt vom Blick über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg, nur so kann man eine gewisse 'Betriebsblindheit' vermeiden und aus den Erfahrungen anderer lernen."

Den Kontakt zum Projektleiter finden Sie auch auf der Projektdatenbank 10Projects (http://www.10projects.de).