Web

Bundesnetzagentur versteigert bundesweit neue Breitband-Frequenzen

12.12.2006
Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag damit begonnen, Frequenzen für zusätzliche schnelle drahtlose Internetzugänge zu versteigern.

"Damit kann die Versorgung der Bevölkerung mit Breitbandanschlüssen verbessert werden", sagte Agenturpräsident Matthias Kurth in Mainz. Die neue Technologie firmiert unter dem Namen "Broadband Wireless Access" (BWA) - den meisten dürfte eher WiMAX etwas sagen - und wird vor allem in ländlichen Regionen eingesetzt, in denen der Bau eines DSL-Netzes unwirtschaftlich wäre. Die Frequenzen sind auf 28 Regionen aufgeteilt. Für alle Frequenzbereiche zusammen liegt das Mindestgebot bei insgesamt etwa 60 Millionen Euro.

Das Bieterverfahren kann sich über mehrere Tage hinziehen. Dabei wird getrennt für die 28 Regionen und diverse Frequenzbereiche geboten. An den Bieterrunden beteiligen sich sechs Unternehmen: Deutsche Breitband Dienste GmbH, EWE TEL GmbH, Inquam Broadband GmbH, Televersa Online GmbH sowie aus Luxemburg Clearwire Europe und aus Italien MGM Productions Group. Einige dieser Unternehmen sind bereits mit regionalen Telefon- und Internetangeboten auf dem Markt präsent.

Die BWA-Frequenzbereiche können von den Unternehmen laut Bundesnetzagentur unmittelbar nach Abschluss der Versteigerung genutzt werden. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht die Ergebnisse auch im Internet. Im Gegensatz zur Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Jahr 2000 werden keine Milliardensummen erwartet. Wie damals gehen auch die Erlöse aus der aktuellen Versteigerung an den Bund.

Agenturpräsident Kurth sieht trotz des bestehenden vielfältigen Angebots von UMTS- und DSL-Verbindungen durchaus eine Chance für BWA: "Es gibt Verbraucher, die heute keinen Zugang zu Breitbandanschlüssen haben. Diese Gruppe wird mit BWA wahrscheinlich erstmals die Möglichkeit bekommen», sagte Kurth. Er wies zudem darauf hin, dass letztlich der Kunde entscheidet, ob sich auch die BWA-Technologie etablieren kann. "Wir bieten mit den neuen Frequenzen nur eine weitere Möglichkeit an", sagte Kurth. (dpa/tc)