Anwendungstechniken und Akzeptanzuntersuchungen in der Praxis:

Btx im Großhandel nur mit Rechnerverbund

02.09.1983

MÜNCHEN (pi) - Eine Broschüre mit dem Titel "Bildschirmtext im mittelständischen Großhandel" hat der Landesverband des Bayrischen Groß- und Außenhandels (Unternehmer- und Arbeitgeberverband) e.V., München. herausgebracht. Sie gibt die Ergebnisse einer Untersuchung wieder, die Akzeptanz und Anwendungstechniken von Btx in der Praxis des Großhandels zum Gegenstand hatte: Unter anderem, daß Bildschirmtext im Großhandel langfristig nur im Rechnerverbund sinnvoll genutzt werden kann. Auftraggeber war der Verband: finanzielle Unterstützung leistete das Bayerische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr.

Die Herausgeber gehen davon aus daß die Untersuchung erstmals fundierte Aussagen über das neue Medium aufgrund empirischer Untersuchungen für nur einen Wirtschaftszweig und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, macht.

Im Ergebnis arbeitet die Studie die wichtigsten Einsatzfelder von Btx im Großhandel heraus, nämlich Vertrieb und interne Kommunikation. Im Vertriebsbereich stehen das Bestellverfahren, die aktuelle Produkt- und Bestandsinformation für die Kunden und die Information und Kommunikation mit dem eigenen Außendienst im Vordergrund. Das persönliche Verkaufsgespräch wird demnach nicht überflüssig, sondern erreicht durch Kundenberatung und Verbesserung der Serviceleistung am Kunden ein höheres Niveau. In der firmeninternen Kommunikation werden der Information und Kommunikation mit Filialen und Außenlägern neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnet.

Diejenigen Unternehmungen mit einem hohen Standard im Bereich Organisation und Datenverarbeitung haben geringere Probleme bei der praktischen Einführung von Btx und können den Btx-Einsatz auf einem höheren dialogorientierten Niveau realisieren. Ebenfalls hat die Studie gezeigt, daß die Vorbehalte gegenüber dem Medium aufgrund der beschränkten visuellen Darstellungsmöglichkeiten, für den Großhandel keine große Bedeutung haben und bereits durch neue technische Entwicklungen aufgehoben werden.

Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Michael Zacharias konnte das Institut für Telekommunikation GmbH, Worms, schlüssig aufzeigen, daß die Unternehmen im Groß- und Außenhandel nicht die Möglichkeiten von Btx als Vehikel zur direkten Ansprache der Endverbraucher nutzen wollen, um damit eine einzelhandelsähnliche Position zu erringen. Die Funktionsaufteilung in der Vertriebskette wird auch künftig in erster Linie von den Vertriebsstrukturen und den Vertriebskosten bestimmt werden. Nur dort, wo Btx Änderungen in der Struktur- und Kostensituation herbeiführt, kann es auch zu neuen Funktionsaufteilungen kommen.

Wie die Untersuchung zeigt, kann Btx im Großhandel langfristig nur im Rechnerverbund sinnvoll genutzt werden. Angesichts der hohen Kosten wird der Anschluß eines eigenen Rechners an das Btx-Netz für viele der mittelständisch strukturierten Großhandelsunternehmen unwirtschaftlich. Insgesamt wird die Frage der entstehenden Investitionswie auch der laufenden Kosten übersichtlich behandelt.

Zu bestellen ist die Broschüre beim Landesverband des Bayerischen Groß- und Außenhandels, Ottostraße 7, 8000 München 2, Tel.: 089/55 77 01/02. Die Broschüre umfaßt 125 Seiten sowie umfangreiche Anlagen. Der Preis beträgt 90 Mark.