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BT zieht die Sparschraube stärker an

28.09.2004

Die BT Group (vormals British Telecom) hat ihr bisheriges Sparziel um 400 Millionen Pfund (rund 590 Millionen Euro) angehoben. Nachdem der führende britische TK-Konzern in den vergangenen drei Jahren bereits die jährlichen Kosten um 1,7 Milliarden Pfund (rund 2,5 Milliarden Euro) gedrückt hat, hatte BT-Chef Ben Verwayen zuletzt für den aktuellen Dreijahresplan Einsparungen in Höhe von 1,2 Milliarden Pfund vorgesehen. "Dabei werden wir nicht bleiben" erklärte Verwaayen nun der "Financial Times Deutschland" (FTD): "Wenn ich uns an den besten Anbietern der Welt messe, sehe ich jetzt ein Sparpotenzial von 1,6 Milliarden Pfund (2,35 Milliarden Euro)."

Ähnlich wie andere TK-Konzerne leidet BT seit geraumer Zeit unter dem schwachen Festnetzgeschäft. Viele Wettbewerber von BT - etwa die Deutsche Telekom - können die Einbrüche im traditionellen Kerngeschäft mit steigenden Einnahmen beim Mobilfunk kompensieren. BT hingegen hat das Wireless-Business schon vor drei Jahren in die Tochtergesellschaft MMO2 abgespalten. Hoffnungsträger ist stattdessen die Sparte "New Wave", in der das Unternehmen verschiedene Angebote wie Breitbandanschlüsse sowie Netzdienste und IT-Services für Firmenkunden zusammenfasst. Im Schlussquartal 2003/04 (Ende: 31. März) war es BT erstmals gelungen, den Einbruch im Festnetz mit steigenden Einnahmen bei New Wave zu kompensieren. Der neue Geschäftsbereich verzeichnete ein 38-prozentiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum, steuerte aber insgesamt nur rund ein Fünftel zu den Gesamteinnahmen bei.

"Das gesparte Geld ist besser genutzt, wenn es in neue Dienste investiert wird", erklärte Verwaayen der FTD. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, baut BT derzeit sein Netz für den gleichzeitigen Transport von Sprache und Daten um. Ziel des Konzernchefs ist es, im Geschäftsjahr 2008/09 rund 75 Prozent Großbritanniens über das neue IP-Netz zu versorgen. (mb)