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Borland plant .Net-Entwicklungs-Tool

05.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Borland will voraussichtlich im Sommer 2003 eine neue Entwicklungsumgebung (Codename: "Sidewinder") für Microsofts .Net herausbringen. Basis ist das ".Net-Framework SDK" (Software Development Kit), das der Hersteller von Microsoft in Lizenz genommen hat.

Sidewinder soll ein IDE (Integrated Development Environment) mit Compiler, Editor und Debugger enthalten. Im Vergleich zu Microsofts "Visual Studio .Net" lasse sich das Tool besser erweitern, so der Hersteller. Außerdem sollen sich die Datenbanken von Microsoft, Oracle und IBM anbinden lassen.

Wie Jason Vokes, European Product Line Manager bei Borland, der COMPUTERWOCHE sagte, ist für das Produkt die Programmiersprache C# vorgesehen, die bereits von der ECMA (European Computer Manufacturers Association) standardisiert wurde. Auch in Visual Basic .Net geschriebener Code soll sich editieren und kompilieren lassen. In anderen .Net-Sprachen programmierte Anwendungen können laut Borland über Plug-ins importiert werden. Dies betrifft zum Beispiel Code, der mit der Ende Januar angekündigten .Net-Version des IDE Delphi (Computerwoche online berichtete) erstellt wurden.

Entgegen der Vermutungen von Marktbeobachtern wird Sidewinder keine Erweiterung der Modellierungswerkzeuge der Firma Togethersoft sein, die Borland im Dezember 2002 übernommen hat. Vielmehr sollen laut Vokes die Techniken der ebenfalls im letzten Jahr gekauften Anbieter Boldsoft und Starbase integriert werden. Boldsoft hatte Werkzeuge für Delphi- und C++-Anwendungen entwickelt, Starbase hatte Tools für das Anforderungs-Management, zur Konfigurations- und Versionsverwaltung sowie Workflow-Lösungen im Portfolio. (as/lex)