Der Pilot für die jüngste Beschaffungsplattform der BMW AG ist so gut wie fertig; vor Weihnachten soll er für 100 Anwender in Betrieb gehen. Errichtet wurde er unter Bauers Regie (siehe CW 21/00, Seite 59) auf der Basis der E-Commerce-Software von Ariba.
Bislang enthält der für nicht unmittelbar produktionsrelevante Güter bestimmte Web-Markt die Kataloge dreier Anbieter, die mit Rahmenverträgen an den Automobilkonzern gebunden sind. Insgesamt haben die BMW-Einkäufer 1800 solcher Rahmenlieferanten rekrutiert. "Jetzt erwarten wir sehr viel Druck von den internen Mitarbeitern, die bei den anderen 1797 einkaufen wollen", prophezeite Bauer.
Ein gravierendes Hindernis beim Aufbau elektronischer Beschaffungsbörsen hat der Chefeinkäufer ausgemacht: die Unfähigkeit vieler Lieferanten, ihre Katalogdaten in einem für BMW verwertbaren Format zu liefern. "Einige Anbieter mussten ihre gesamte Artikelidentifizierung umstellen", berichtete er.
Doch auch der Münchner Autobauer hat Vorleistungen zu erbringen, sprich: seine internen Beschaffungsprozesse zu vereinfachen. Dafür hofft er auf üppige Belohnung: Schon im ersten Schritt, bei dem die internen Abläufe weitgehend unverändert blieben, ließ sich die für einen Bestellvorgang notwendige Zeit von einer Stunde auf 17 Minuten verringern.
Auf die Frage, was angesichts der elektronischen Konkurrenz aus der Beschaffungsabteilung werden soll, hatte Bauer eine plausible Antwort: Deren Tätigkeiten würden umgeschichtet - von der Abwicklung und Preisfindung in das Vorfeld der Akquisitionen. Der Einkäufer werde zum "Supplier-Relationship-Manager".