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Bestes Intel-Quartal aller Zeiten

14.07.2010
Der wiedererstarkte PC-Markt hat dem weltgrößten Chiphersteller Intel sein bisher bestes Quartal beschert.
Paul Otellini hat gut Lachen - so lange der PC-Markt brummt... (Fotos: Intel)
Paul Otellini hat gut Lachen - so lange der PC-Markt brummt... (Fotos: Intel)
Foto: Intel

Der Umsatz stieg von April bis Juni im Jahresvergleich um 34 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar (umgerechnet 8,5 Milliarden Euro). Das Unternehmen verbuchte dabei einen satten Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar nach einem Verlust von knapp 400 Millionen Dollar vor einem Jahr, wie Intel am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Aktie schnellte im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent nach oben.

Allerdings hatte im Vorjahreszeitraum eine Milliarden-Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission die Quartalsbilanz verhagelt. Intel hatte nach einer Beschwerde des Konkurrenten Advanced Micro Devices (AMD) knapp 1,45 Milliarden Dollar zahlen müssen.

Bestes Quartal ever

Die aktuellen Zahlen seien die besten Quartalsergebnisse in der 42-jährigen Geschichte des Unternehmens, hieß es. Intel rechne auch für die kommenden Monate mit einer starken Nachfrage, sagte Konzernchef Paul Otellini.

Intel war wie viele andere Technologie-Unternehmen von der globalen Wirtschaftskrise ausgebremst worden. Vor allem Unternehmen schoben die Erneuerung ihrer Computer-Bestände auf, Intel verkaufte entsprechend weniger Prozessoren. Seit der zweiten Hälfte 2009 geht es wieder aufwärts, auch Firmen holen Investitionen nach. Einige Analysten sehen jedoch inzwischen wieder Risiken durch die Konjunktur, vor allem angesichts möglicher Folgen der Euro-Probleme in Europa.

Gradmesser für die Hightech-Branche

Intel als mit Abstand weltgrößter Chip-Produzent mit einem stabilen Marktanteil bei rund 80 Prozent gilt als ein Barometer für die Technologie-Branche. Die Saison der Berichte zum zweiten Quartal geht gerade erst los, Intel sorgt damit für einen optimistischen Ton.

Die tragende Säule von Intel bleibt das Geschäft mit PC-Chips, in dem der Umsatz gut ein Drittel auf 6,15 Milliarden Dollar anstieg. Es ist auch die Geldmaschine des Konzerns. Von dem operativen Gewinn von knapp vier Milliarden Dollar kamen 3,43 Milliarden aus der PC-Sparte.

Dieses Verhältnis zeigt auch, wie sehr das Schicksal von Intel mit dem Personal Computer verbunden ist. Der Chip-Gigant konnte bisher nicht ausreichend vom Boom der Smartphones profitieren: In den Hightech-Handys kommen größtenteils Prozessoren von Rivalen wie ARM zum Einsatz, Intels Chips gelten als zu stromhungrig. Seit diesem Jahr versucht Intel, über eine Kooperation mit dem weltgrößten Handy-Hersteller Nokia Fuß im Mobilfunk-Markt zu fassen. Die beiden Technologie-Riesen wollen eine eigene System-Plattform unter dem Namen MeeGo etablieren. (dpa/tc)