Baden-Württemberg: Firmen bilden ihren Nachwuchs selbst aus

Berufsakademien haben noch freie Studienplätze im IT-Bereich

10.09.1999
HEIDENHEIM (CW) - Dem Personalmangel begegnen viele Firmen damit, daß sie ihren Informatik-Nachwuchs selbst ausbilden. Ein Weg ist die duale Hochschulausbildung an den staatlichen Berufsakademien, während der die Studenten die Praxis kennenlernen und mit ihren späteren Arbeitgebern in Kontakt kommen.

Wegen der sprunghaft gestiegenen Nachfrage in der Informationstechnik wird Baden-Württemberg im Rahmen der Offensive "Junge Generation" die Studiengänge an den acht Berufsakademien weiter ausbauen. In den nächsten vier Jahren wird das Land 4750 neue Studienplätze und 153 Personalstellen an Berufsakademien schaffen. Derzeit sind dort 14500 Studenten eingeschrieben.

Firmen zahlen 1300 Mark

An vielen Berufsakademien sind noch Studienplätze für Fächer im IT-Bereich frei, mit denen Firmen ab Oktober Studenten zum Ingenieur ausbilden lassen können. Die dreijährige Ausbildung ist so konzipiert, daß ihre Teilnehmer nicht nur in den Hörsälen lernen, sondern die Hälfte der Zeit in ihren Betrieben verbringen, die die Inhalte des Studiums mitbestimmen können. Monatlich erhalten die Studenten eine Vergütung von 1300 Mark.

Der Bewerber sollte mathematisches Grundverständnis, Freude an Technik und am Umgang mit Computern mitbringen. Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer im Grundstudium sind eine solide Grundlage für die Ausbildung in theoretischer, praktischer und technischer Informatik.

Ein Schwerpunkt ist die Softwaretechnik. In Labors und Übungen werden Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen mit Programmiersprachen, Standardsoftware, Netzwerken und Client-Server-Systemen erworben. Während des Vertiefungsstudiums werden Informations- und Kommunikationssysteme sowie Systementwicklung behandelt, als weitere Bereiche können Ingenieurinformatik, Netz- und Medientechnik sowie Projekt-Engineering gewählt werden. Dieses Kernwissen ergänzen Fächer zur Förderung der sozialen und der sprachlichen Kompetenz sowie des Management-Wissens.

Das Tätigkeitsspektrum reicht von der Software-Entwicklung über die Industrieautomation, Mikroelektronik, Meß-, Mikroprozessor- und Steuerungstechnik bis hin zur Dienstleistung im Rechenzentrum sowie Netzadministra- tion. In den letzten Jahren ist der Bereich Neue Medien mit den Branchen Medientechnik und Internet-Technologie stark gewachsen.

Weitere Informationen zu Studiengang, Ansprechpartnern und Ausbildungsfirmen lassen sich im Internet unter www.ba-bw.de mit den Verweisen auf die Berufsakademien Heidenheim, Karlsruhe, Mosbach, Ravensburg, Stuttgart und Mannheim abrufen.