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Bericht: BenQ verschärft den Sparkurs und kürzt Gehälter

07.08.2006
Der Anteil der Taiwaner am Handymarkt soll auf drei Prozent gefallen sein. Hierzulande ist jeder vierte Arbeitsplatz des Unternehmens bedroht.

Angesichts weiter sinkender Marktanteile verschärft der Handy-Hersteller BenQ Mobile nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" seinen Sparkurs. Wie die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, sollen Führungskräfte auf ein Drittel ihres Gehaltes verzichten. Wer dies nicht akzeptiere, müsse das Unternehmen verlassen. So wolle der taiwanische Konzern den internen Plan einhalten, bis zum Jahreswechsel 25 Prozent der Stellen in Deutschland abzubauen. Offiziell sei bislang lediglich die Streichung jeder sechsten Stelle verkündet worden.

Der Marktanteil von BenQ-Siemens-Handys ist laut "FAS" inzwischen auf drei Prozent gefallen, nach einst zehn Prozent, als die Sparte noch zu Siemens gehörte. Wie schon in der Vergangenheit unter der Siemens-Führung wurden neue Modelle zu spät auf den Markt gebracht.

BenQ hatte vor gut zehn Monaten die Handysparte von Siemens übernommen und beschäftigt in Deutschland noch rund 3.100 fest angestellte Mitarbeiter. Im Juli war der Abbau von über 500 Stellen in der Verwaltung sowie in Forschung und Entwicklung bekannt gegeben worden. Betroffen sind 277 eigene Mitarbeiter in der Zentrale in München. Zudem werde die Zusammenarbeit mit 250 externen Mitarbeitern in München und im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort beendet.

Für die Produktion am Standort Kamp-Lintfort gilt noch bis Ende des Jahres ein Ergänzungstarifvertrag, der die Arbeitsplätze der 1.900 Mitarbeiter sichert. Wie es ab 2007 weiter geht, ist noch unklar. "Dann gehen dort die Lichter aus", zitiert die "FAS" einen Mitarbeiter. Die Fabrik sei im Moment nur zur Hälfte ausgelastet. (dpa/ajf)