CW-Kolumne

Bereit zu Veränderungen

06.10.2008

Flexibilität und Agilität in der IT sollten eigentlich selbstverständlich und deshalb kein Thema sein. Für 30 CIOs, die im Rahmen einer computerwoche-Veranstaltung (siehe Seite 14) in Zürich darüber diskutierten, stellte sich das ganz anders dar. Für sie sind Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit der IT von akuter Bedeutung. Und das liegt an den gewaltigen Herausforderungen, denen sich Unternehmen derzeit sowohl in ihren jeweiligen Märkten als auch auf IT-Seite stellen müssen.

Von der Finanzkrise beispielsweise unbehelligt zu bleiben, damit rechnen wohl die wenigsten Unternehmen. Hinzu kommen weitere Marktentwicklungen, die Fitness und Flexibilität in der IT nötig machen - etwa die entstehenden Sparzwänge durch die ausufernden Energie- und Rohstoffpreise, die Verlagerung der internationalen Marktschwerpunkte in Richtung China, Indien und Russland oder auch die Sicherheitsproblematik angesichts der weltweiten Terrorbedrohung.

Andererseits sind die IT-Verantwortlichen mit Techniktrends konfrontiert, die sie zwingen, schnell Entscheidungen zu treffen und beweglich zu bleiben. Mit Hilfe neuer Virtualisierungsprodukte etwa lassen sich Rechen-, Speicher-, Netz- und Anwendungskapazitäten preiswerter und flexibler zur Verfügung stellen als bislang. Software as a Service erlaubt Anwendern, ohne großen Vorlauf und notfalls auch unter Umgehung der eigenen IT auf Anwendungen zuzugreifen. Cloud Computing zielt in dieselbe Richtung: Anwendung und Daten lassen sich verteilt auf vielen, stark vernetzten Servern ablegen, der Zugriff erfolgt über Web-Browser.

Auf der Veranstaltung war denn auch deutlich zu spüren, dass Zeitdruck und Agilität für die IT-Macher zu Topthemen geworden sind. "Wir stehen erst am Anfang und sehen nur die Spitze des Eisbergs", sagte ein CIO, "Flexibilität und Agilität werden uns künftig massiv beschäftigen." Dabei wird es auf den systematischen Umgang mit dem Thema ankommen, angefangen von einer auf die eigenen Unternehmensverhältnisse abgestimmten Definition über das Identifizieren der wichtigsten Stellschrauben bis hin zu geeigneten Messmethoden. Viele IT-Manager, so zeigte Zürich, sind dazu bereit.