Junges Personal stark betroffen

Befristetet Arbeitsverhältnisse erreichen Rekordstand

17.03.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
In Deutschland nehmen Zeitverträge als Beschäftigungsform immer mehr zu. Das Statistische Bundesamt vermeldet mit knapp neun Prozent die höchste Quote seit die Statistik erstellt wird.

Seit 1991 waren in Deutschland nie mehr Erwerbstätige mit befristetem Vertrag beschäftigt als 2008. Dies teilt das Statistische Bundesamt auf der Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mit. Danach waren im Jahr 2008 2,7 Millionen oder 8,9 Prozent der Beschäftigten im Alter von 15 bis unter 65 Jahren (ohne Schüler und Studierende mit Nebenjob sowie Auszubildende) mit zeitlicher Befristung tätig. Im Jahr 1991, für das erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland vorlagen, betrug die entsprechende Quote 5,7 Prozent.

Junge Arbeitnehmer mit Zeitverträgen

Befristete Beschäftigungen sind nicht gleichmäßig über alle Personen- und Berufsgruppen verteilt. Jüngere Arbeitnehmer und Ausländer sind überdurchschnittlich häufig am Beginn ihrer Karriere befristet tätig. Und insbesondere in den Dienstleistungssparten sind weit mehr befristete Verträge anzutreffen als in den übrigen Branchen. Die Befristungsquote weiblicher Beschäftigter insgesamt lag 2008 bei 9,5 Prozent, die der männlichen Beschäftigten lag bei 8,4 Prozent.

Beschäftigte wollen kaum eine Befristung

Von der großen Mehrheit der Arbeitnehmer wurde die Befristung als Beschäftigungsform jedoch nicht angestrebt: Nur 2,5 Prozent der befristet Beschäftigten erklärten, keine Dauerstellung gewünscht zu haben. Dagegen gaben 28,3 Prozent an, keine Dauerstellung gefunden zu haben und bei 20,9 Prozent handelte es sich um einen Probearbeitsvertrag. Weitere 42,5 Prozent schließlich nannten "andere Gründe".