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Bea baut um

06.12.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bea Systems, bisher vor allem durch seine Software im Transaktionsumfeld bekannt, will sich offenbar im Zeitalter des allgegenwärtigen E-Commerce neu aufstellen. Laut "Computergram" wird der Anbieter heute eine umfassende Restrukturierung ankündigen, in deren Zuge das Geschäft in vier Bereiche aufgeteilt wird.

Diese tragen die Namen E Commerce Server Division, E Commerce Integration Division, Component Division sowie Service Division. Der Server-Bereich soll sich auf die Kernprodukte "Weblogic" und "Tuxedo" konzentrieren, die Component Division soll diejenigen Kunden bedienen, die ihre Bea-Produkte um zusätzliche Funktionalität ergänzen wollen. Dabei will man unter anderem aus dem Zukauf des EJB-Spezialisten (Enterprise Java Beans) The Theory Center (CW Infonet berichtete) Kapital schlagen.

Eine Schlüsselrolle soll künftig dem Bereich Enterprise Application Integration (EAI) zukommen. Mit dem Produkt "Bea Integrator" soll die Abteilung E Commerce Integration direkt gegen IBMs Messaging-Plattform "MQ Series" antreten. Alfred Chuang, President und COO von Bea, räumt allerdings ein: "Bisher kennen uns unsere Kunden noch nicht als EAI-Anbieter." Dennoch hofft Chuang auf einen gesunden Wettkampf mit Big Blue, seiner Meinung nach einzig ernstzunehmender Rivale auf dem Markt.

Die neue Ausrichtung soll Bea helfen, das alte Image vom Middleware- und Dienstleistungsanbieter abzuschütteln und künftig als Softwareanbieter für den elektronischen Handel aufzutreten. "Wir wollen nicht länger eine Tuxedo-Company genannt werden", fordert Chuang.

Zeitgleich mit der Neupositionierung präsentiert Bea auch die neue Version 5 des Application Servers Weblogic. Chuang beschreibt das Produkt als Bindeglied, über das Corba (Common Object Request Broker Architecture), Tuxedo (Transaktionsmonitor) und Suns Internet-Programmiersprache Java miteinander kommunizieren können. Die Kunden, meint der Bea-Manager, würden mittelfristig von Tuxedo auf EJB migrieren, um Server-basierte Transaktions-Verarbeitung zu realisieren.