Bannerwerbung bleibt größte Einnahmequelle

Bannerwerbung bleibt größte Einnahmequelle Viele deutsche Content-Provider rechnen 1999 mit schwarzen Zahlen

29.01.1999
MÜNCHEN (CW) - Fast zwei Drittel der deutschen Anbieter von Internet-Inhalten (Content-Provider) planen, noch in diesem Jahr schwarze Zahlen zu schreiben. Zu diesem überraschenden Ergebnis kam das Berliner Marktforschungsunternehmen Berlecon Research in einer aktuellen Studie.

Die nach Angaben von Berlecon Research erste repräsentative Stichprobe zu den Strategien deutscher Content-Provider ergab, daß bereits 1998 über ein Drittel der 99 befragten Firmen profitabel arbeitete. Zwei Drittel haben für dieses Jahr Gewinne eingeplant. Zu den Inhaltsanbietern zählen nach den Worten von Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research, Verlage, Suchdienste- sowie Datenbankanbieter. Auf Online-Dienste wie AOL und Compuserve paßt diese Bezeichnung nicht, da beide Unternehmen auch mit ihren Zugangsnetzen Umsatz machen.

Web-Dienste mit Aktualitätsbezug sowie Sites, die wirtschaftliche Themen behandeln, hatten laut Berlecon gute Chancen, 1998 Gewinne einzufahren. Größte Einnahmequelle der Inhaltsanbieter ist mit einem Anteil von 44 Prozent die Bannerwerbung. Daran wird sich laut Berlecon bis zum Jahr 2000 kaum etwas ändern. Mit zehn Prozent rangiert das Content-Sponsoring auf Platz zwei. Bei diesem Geschäftsmodell kooperiert beispielsweise ein Chemiekonzern mit einem Betreiber eines Gesundheitsinformationsdienstes. Das Sponsoring soll nach Ansicht der Marktforscher binnen eines Jahres um fünf Prozent zulegen. Sieben Prozent ihrer Einnahmen bestritten die Provider mit Gebühren für Inhalte. Auch hier erwartet Berlecon einen leichten Anstieg.

Traditionelle Medienunternehmen sind mit über 40 Prozent am stärksten vertreten. Die meisten Provider bieten Spezialinhalte an, wobei Wirtschaftsthemen mit einem Anteil von 24 Prozent eine herausragende Rolle spielen. 22 Prozent entfallen auf regionale Inhalte, die häufig von Verlagen und Rundfunkanstalten ins Web gestellt werden.