Bäurer treibt Sage-Ergebnis in die Höhe

09.05.2007
Nach der Integration des zugekauften ERP-Anbieters Bäurer konnte die Sage Software GmbH Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007 deutlich steigern.

Sage hat für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres in Deutschland einen Umsatz in Höhe von 42,7 Millionen Euro gemeldet. Das sind 50 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich steigerte der auf Mittelstandslösungen spezialisierte Softwareanbieter seinen Profit um 41 Prozent, nannte jedoch keine absoluten Zahlen.

Der hiesige Sage-Geschäftsführer Peter Dewald machte in erster Linie die Integration des 2006 übernommen Enterprise-Resource-Planning-Anbieters (ERP) Bäurer für das gute Abschneiden verantwortlich. Der Zukauf firmiert als eigenständige Business-Unit unter dem Sage-Dach und bedient in erster Linie den gehobenen Mittelstand mit Business-Software. Darüber hinaus habe Sage von der Mehrwertsteuererhöhung Anfang des Jahres profitiert. Viele kleine und mittelgroße Firmen hätten im Zuge dieser Veränderung ihre Software auf den neuesten Stand gebracht.

Dewald warnte angesichts des starken Wachstums jedoch vor übertriebener Euphorie. Man wisse, dass dieses Ergebnis vor allem durch die erstmalige Konsolidierung der Bäurer-Einnahmen sowie der Erhöhung der Mehrwertsteuer zustande gekommen sei. "Daraus lassen sich keine direkten Schlüsse auf die Entwicklung der zweiten Jahreshälfte ziehen." Der Sage-Manager will sich in den kommenden Monaten vor allem auf das Geschäft mit Lösungen rund um den zentralen ERP-Kern konzentrieren. Dazu zählen Anwendungen rund um Business Intelligence (BI), Zeitwirtschaft und Customer Relationship Management (CRM).

Die gesamte Sage-Gruppe steigerte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2007 den Umsatz im Vorjahresvergleich um 34 Prozent auf umgerechnet 844,5 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn belief sich auf knapp 179 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum standen unter diesem Posten rund 160 Millionen Euro zu Buche.

Mit den guten Geschäftszahlen kommt wieder etwas Ruhe in das Management des britischen Softwareherstellers. Erst vor wenigen Tagen hatte der überraschende Rücktritt von Chairman Sir Julian Horn-Smith für Aufruhr gesorgt. Dieser begündete seinen Abschied mit Differenzen in Sachen Stil und Kultur. Die Sage-Führun betonte zwar, es habe keinen Streit über die Ausrichtung und die zukünftige Strategie gegeben. Allerdings kann der Softwareanbieter nicht verhehlen, dass das Unternehmen aktuell mitten in einem tief greifenden Umbau steckt. Die Briten versuchen, ihr Geschäft geografisch und vertikal auszuweiten. Darüber hinaus soll das Produktportfolio kontinuierlich über die klassische Buchhaltung hinaus ausgedehnt werden. Das alles geschieht vor allem durch Zukäufe. Für das Unternehmen bedeute dies eine massive Veränderung, ließ Paul Stobart, Chef von Sage in Großbritannien, zuletzt durchblicken. Das sei nicht zu unterschätzen. (ba)