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Früherer Brocade-Chef Reyes muss für 21 Monate hinter Gitter

Backdating: Erster US-Manager verurteilt

17.01.2008
Der frühere CEO von Brocade Communications Systems, Gregory Reyes, muss wegen betrügerischer Umdatierung von Aktionoptionen ("Backdating") für 21 Monate ins Gefängnis.

Außerdem muss Reyes (45) 15 Millionen Dollar Strafe zahlen. Damit wurde erstmals ein US-amerikanischer Manager im Zuge des weitreichenden Backdating-Skandals verurteilt. Reyes war bereits im Sommer letzten Jahres des Betrugs in zehn Punkten für schuldig befunden worden, das endgültige Urteil sprach ein Gericht in San Francisco aber erst gestern. Bevor die Entscheidung verkündet wurde, hatte Reyes noch einmal unter Tränen seine Reue bekundet.

Das US-Justizministerium hatte im Jahr 2006 eine Kampagne gestartet, um die "giftige" Praxis der Umdatierung von Aktienoptionen für Mitarbeiter zur Steigerung von deren Wert ohne Mitteilung an die übrigen Aktionäre zu stoppen. Seither wurden rund 200 Firmen, darunter viele aus der IT-Branche, vom Department of Justice (DOJ) untersucht. Gegen verschiedene Manager wurde seither im Zuge der Ermittlungen Anklage erhoben. Einer davon ist der frühere Comverse-Chef Jacob "Kobi" Alexander, der sich nach Namibia abgesetzt hat und versucht, seine Auslieferung an die USA zu verhindern.

Die Anwälte von Reyes wollen gegen das Urteil gegen ihren Mandanten in die Berufung gehen. So lange bleibt der frühere Brocade-Chef gegen Kaution auf freiem Fuß. (tc)