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Baan: Zu Recht hohe Bewertung

21.06.1996

Von Arnd Wolpers*

Beim niederländischen Software-Unternehmen Baan gehen Wall-Street- Analysten von einer Fortsetzung des Börsenerfolges aus. Die in New York und Amsterdam notierten Dividenden-Titel werden derzeit vor dem Hintergrund des für das laufende Jahr erwarteten Gewinns von 30 Cent pro Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 100 gehandelt. Die Erwartungen für 1997 liegen bei 50 Cent Gewinn pro Aktie, was einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 70 entspräche. Damit ist Baan von den Börsianern höher bewertet als etwa die Wettbewerber SAP oder Oracle.

Jüngsten Pressemeldungen zufolge strebt das Unternehmen für 1996 eine Brutto-Umsatzrendite von 15 Prozent an. Der Baan-Umsatz war im ersten Quartal 1996 mit 77,9 Millionen Dollar mehr als doppelt so hoch wie in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Das Netto- Ergebnis erhöhte sich proportional. Baan beschäftigt heute weltweit 1700 Mitarbeiter und strebt in den kommenden Jahren einen Jahresumsatz von einer Milliarde Dollar an. Durch die Übernahme des Kurrenten Berclain soll dieser Anspruch untermauert werden. Auf dem momentanen Kursniveau erreicht Baan eine Börsenkapitalisierung von rund sechs Milliarden holländischen Gulden. Trotz dieser hohen Bewertung sollte die Baan-Aktie aufgrund des starken Wachstums und der guten Marktstellung des Unternehmens weiterhin überdurchschnittlich abschneiden.

*Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und - auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüberhinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.