Powerline-Adapter mit integrierter Steckdose

AVM Fritz!Powerline 1220E Set im Test

07.05.2023
Von Christoph Hoffmann, Christoph Hoffmann, Christoph Hoffmann und Christoph Hoffmann
Für Nutzer mit Fritzbox und anderen Geräten von AVM bietet sich das Powerline-Set 1220E an. Wie gut sich die beiden Powerline-Adapter im Alltag schlagen, zeigt unser Test.
Foto: AVM

At a Glance

Pro

Zwei Ethernet-Anschlüsse Steckdose für Steckertyp F

Kontra

Bauliche Gegebenheiten können die Geschwindigkeit beeinflussen

Fazit

Sowohl Einrichtung als Betrieb des Sets Fritz Powerline 1220E funktionieren im Test reibungslos. Die erzielten Datenraten in unserer Testumgebung reichen locker aus, um Filme zu streamen und an der Konsole zu spielen.

Netzwerk im ganzen Haus! Das ist der Wunsch vieler Nutzer. Doch oft ist es gar nicht so einfach, Geräte über mehrere Stockwerke zu vernetzen. Als Alternative zu WLAN kommt Powerline ins Spiel:

Der Fritz Powerline 1220E mit integrierter Steckdose baut im Handumdrehen einen Netzwerkanschluss über die heimische Stromleitung auf. Über die zwei Gigabit-LAN-Ports binden Sie dann etwa auch Drucker, Fernseher und Spielekonsolen ohne WLAN ins Netzwerk ein.

Design & Verarbeitung

Das Fritz Powerline 1220E Set besteht aus zwei identischen Adaptern als Sender und Empfänger. Sie besitzen an der Front eine Steckdose für den gebräuchlichen Steckertyp F sowie drei Status-LEDs für Power, LAN-Verbindung und Powerline-Security. Sie sehen also auf einen Blick, ob der Adapter eine Netzwerkverbindung hat. Dann leuchten alle drei LEDs.

An der Unterseite gibt es zwei Gigabit-LAN-Ports für die festverkabelte Verbindung zum Router (Sender) und Endgeräten wie Smart-TV, NAS und Spielekonsole (Empfänger). Gut: Die integrierte Steckdose am Powerline-Adapter hat einen Netzfilter. So lassen sich auch mehrere elektrische Geräte über eine Mehrfachsteckerleiste an die Steckdose anschließen, ohne dass der Stromkreis überlastet wird oder die Sicherung im Verteilerkasten auslöst.

Die Adapter sind robust und fallen mit ihrer Größe von 5,9 x 13,2 x 4,1 cm (B x H x T) auf. Sie stört das? Dann lassen Sie den Adapter an einer weniger sichtbaren Steckdose verschwinden. Es kursiert der Hinweis, dass ein Powerline-Adapter nicht in eine Verteilerleiste eingesteckt werden soll. In unserem Test hat das allerdings keine Probleme verursacht.

Durchaus erwähnenswert: AVM liefert zwei Netzwerkkabel mit je 1,80 Metern Länge mit. So können Sie gleich loslegen und Geräte an den entfernten Powerline-Adapter anschließen.

Software & Kompatibilität

Zur Steuerung und Verwaltung seiner Powerline-Adapter stellt AVM die kostenlose Software Fritz Powerline bereit, die Sie hier laden können. Das Fritz Powerline 1220E Set ist grundsätzlich mit Powerline-Adaptern der 1200-, 500- und 200-MBit/s-Klasse kompatibel, sofern diese den Standard IEEE P1901 sowie Homeplug AV2 unterstützen. Das bedeutet auch, dass Sie auch ältere beziehungsweise andere Powerline-Adapter im Verbund mit den 1220E-Modellen nutzen können.

Einrichtung & Konfiguration

Die Einrichtung des Powerline-Sets ist schnell erledigt. Stecken Sie den Adapter 1220E in eine Steckdose und verbinden Sie das Gerät mithilfe eines Netzwerkkabels mit der Fritzbox. Stecken Sie den zweiten Powerline-Adapter in eine Steckdose in der Nähe der Fritzbox und warten Sie, bis die Anzeige neben "Powerline" dauerhaft grün leuchtet.

Klappt die automatische Einrichtung nicht, gehen Sie folgendermaßen vor: Installieren Sie die Software Fritz Powerline. Der erste Adapter sollte gefunden werden. Klicken Sie dann auf "Gerät hinzufügen" und tippen Sie das Gerätekennwort von der Rückseite des zweiten Powerline-Adapters ein. Stecken Sie ihn innerhalb von zwei Minuten wieder in eine Steckdose, sollte die Verbindung zwischen den beiden Adaptern automatisch hergestellt werden.

Foto: Christoph Hoffmann

Sollte ein Update verfügbar sein, erhalten Sie einen Hinweis. Klicken Sie dann auf "Update verfügbar" und folgen Sie den Anweisungen. Zum Testzeitpunkt aktuell ist die Firmware-Version 2.12.0.1-37. Nach Abschluss des Updates startet der Powerline-Adapter neu. Danach sind die beiden 1220E startklar und Sie können den zweiten Adapter in einer weiter entfernten Steckdose platzieren - und dann netzwerkfähige Geräte via LAN-Kabel verbinden.

Hinweis: Die im Set verkauften Powerline-Adapter von AVM sind bereits ab Werk vorkonfiguriert. Das bedeutet, dass das Netzwerk über die Stromleitung automatisch aufgebaut und verschlüsselt wird, damit Dritte den Datenverkehr nicht abhören können.

Foto: Christoph Hoffmann

Übrigens: Laut AVM sind die Adapter besonders energieeffizient. Im Stand-by verbrauchen Sie nur circa ein Watt und rund drei Watt im Betrieb.

Leistung im Praxistest

Ein umfangreicher Test in verschiedenen Umgebungen an zwei Standorten (Altbauwohnung und Haus mit drei Stockwerken) vermittelt einen guten Eindruck, was das Fritz Powerline 1220E Set in Sachen Geschwindigkeit tatsächlich zu leisten vermögen.

Von den theoretisch möglichen 1.200 MBit/s bei dem von uns verwendeten Fritz Powerline 1220E Set kamen in der Wohnung auf einer Strecke von rund zehn Metern etwas weniger als 230 MBit/s an. Im Haus vom ersten in den dritten Stock waren es dann noch etwas über 60 MBit/s. Mit solchen Übertragungsraten sind Videostreams von einem NAS zu einem Smart-TV oder Mediareceiver problemlos möglich.

Fazit

Wo festverkabelte Netzwerkinstallationen und WLAN keine Alternative sind, bietet sich Powerline an. Das Fritz Powerline 1220E Set überzeugt im Test. Die Einrichtung ist auch für Einsteiger rasch erledigt. Die im Test erzielten Datenraten sind zufriedenstellend. Die tatsächliche Geschwindigkeit hängt unserer Erfahrung nach stark von den baulichen Gegebenheiten ab und anderen Elektrogeräten im Stromnetz ab.

Spezifikationen

HomePlug AV2 mit bis zu 1.200 MBit/s Powerline-Datenrate
Kompatibel mit Powerline-Adaptern der 1200-, 500- und 200-MBit/s-Klasse
2 x Gigabit-LAN (10/100/1000 Base-T, RJ45-Buchse)
Steckdose für Steckertyp F
Integrierte 230-V-Steckdose mit Netzfilter
Abmessungen: 59 x 132 x 41 mm (B x H x T)
Gewicht: 220 g
Betriebsspannung: 230 V~, 50 Hz

(PC-Welt)