Softdesk-Übernahme soll Architekturkompetenz stärken

Autodesk steigt bei CAD-Anwendungen ein

20.12.1996

Den Zuschnitt des Designer-Universalsystems auf die Belange bestimmter Branchen in Form eines "flavoured Autocad" hat der im kalifornischen San Rafael ansässige Hersteller bereits im vergangenen Jahr eingeleitet. Inzwischen bietet man für geografische Informationssysteme (GIS) "Autocad Map" und für die mechanische Konstruktion den "Mechanical Desktop" an. Dabei galt jedoch, so Autodesk-Chairman und CEO Carol Bartz, die Devise, daß das Grundsystem für die jeweiligen Bereiche erweitert wird, die Anwendungsentwicklung allerdings dem langjährig praktizierten Partnergeschäft obliegt.

Die Fusion mit Softdesk soll nun die Autodesk-Kompetenz im Architekturwesen stärken. Noch nicht geklärt ist, inwieweit der Hersteller damit seinen Prinzipien untreu wird - im deutschsprachigen Raum beispielsweise bietet die Softdesk-Niederlassung aus Neustadt an der Weinstraße das Architektursystem "Spirit" an.

Die Nachricht des Mergers traf hierzulande überraschend ein - sowohl von der Münchner Autodesk GmbH wie auch von den betroffenen Lösungsanbietern war bis Redaktionsschluß keine Stellungnahme zu erhalten. Allerdings ist die Übernahme auch noch nicht abgeschlossen. Sie soll in Form eines Aktientauschs in Höhe von 72 Millionen Dollar erfolgen, wobei die Zustimmung der Softdesk-Teilhaber und US-Behörden bis voraussichtlich März 1997 erwartet wird.