Grund sei "die mangelnde kommerzielle Perspektive" für mobiles Fernsehen über den DMB-Standard, teilte das Unternehmen mit. Neben dem geringen Engagement bei Handy-Herstellern habe auch die eindeutige Empfehlung der Europäischen Union für den konkurrierenden Standard DVB-H zu dieser Entscheidung geführt, hieß es. Künftig soll das DMB-Netz in einzelnen Großstädten als Testfeld für die Entwicklung neuer Dienste genutzt werden.
DMB, ein aus Korea stammender Standard zur mobilen Übertragung von TV-Signalen, hatte bislang mit dem Standard DVB-H konkurriert, der vor allem von Netzbetreibern wie Vodafone unterstützt wurde. Der Kölner Handy-TV-Anbieter MFD hatte den Standard seit 2006 vorangebracht, ist inzwischen aber auch zusammen mit Neva Media an dem Konsortium Mobile 3.0 beteiligt, das in Deutschland den Sendebetrieb über DVB-H zur Fußball-Europameisterschaft im Juni aufnehmen soll. Die Medienanstalten der Länder hatten dem Konsortium den Zuschlag für den Versuchsbetrieb gegeben, an dem vor allem auch Telekom-Provider interessiert waren. Das Konsortium wird von den Medienkonzernen Hubert Burda Media und Georg von Holtzbrinck sowie dem internationalen Medien- und Technologiekonzern Naspers unterstützt.
In der Realität scheinen sich jetzt aber Mobiltelefone durchzusetzen, die das terrestrische Digitalfernsehen DVB-T empfangen können. Das saugt zwar schneller den Akku leer, dafür ist der Empfang kostenlos - für DVB-H hingegen muss der Verbraucher zahlen. (dpa/tc)