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"Auf ewig sicher" verschlüsselt?

05.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Kryptologe Michael Rabin will gemeinsam mit dem Studenten Yan Zong Ding an der Harvard-Universität ein mehrfach verwendbares Verschlüsselungsverfahren entwickelt haen, das "ewigwährende Sicherheit" bieten soll.

Insider sind bislang noch skeptisch. Die Behauptung müsse in allen Einzelheiten noch geprüft werden. Allerdings genieße Rabin einen guten Ruf. "Das ist nicht irgendein Spinner", sagte Albrecht Beutelspacher, Kryptologe an der Uni Gießen, gegenüber "Spiegel Online". Den Berichten zufolge verwendet Rabin bei seinem Verfahren einen Strom von zufällig erstellten Zeichen. Bei der Übertragung vereinbaren Sender und Empfänger einen Zeitpunkt, wann der Code in den Strom des "allgemeinen Rauschens", das nicht gespeichert wird, eingefügt werde. Der Lauscher könne nicht den gesamten Datenfluss speichern und zu jedem der möglichen Zeitpunkte beliebig viele Sequenzen daraus extrahieren, um die geheime Nachricht zu entschlüsseln. Dafür fehle ihm ganz einfach der nötige Speicherplatz. Dieser sei immer - und wenn auch nur theoretisch durch die Anzahl der Atome im Universum - begrenzt.