Gastkommentar

ATM heißt Switching

25.06.1999
Bernd Schilp Geschäftsführer der Ascent Communications GmbH, Weiterstadt

Der europäische Service-Provider-Markt boomt. Besonders in Deutschland investieren Carrier und Provider, um den Bandbreitenhunger ihrer Kunden zu stillen und mit der internationalen Konkurrenz Schritt zu halten. In dieser Situation ist es entscheidend, die richtigen Technologien einzusetzen.

Der Innovationsdruck, unter dem die Provider stehen, den sie aber auch selbst ausüben, ist hoch. Der Aufbau breitbandiger Multiservice-Netze ist in vollem Gang. Über diese Daten-Highways laufen alle Dienste - von der traditionellen Sprachübertragung über Voice-over-IP bis hin zu ATM- oder Frame-Relay-basierten Services. Beim Ausbau des Core-Bereichs ist ATM eindeutig die Technologie der Wahl. Carrier, Telefonnetzbetreiber, Provider und Großunternehmen setzen auf diesen universellen Transportmechanismus für Daten, Sprache und Video. Und wer ATM wählt, hat sich für Switching-Technologie entschieden.

Hier stellt sich die Frage: Warum funktioniert das nicht auch mit Routing? Die Antwort ist: Geroutete Backbones sind nicht in der Lage, im Core die Qualität und Performance zu liefern, die dafür notwendig ist. Zu den strategischen Vorteilen von Switching-Plattformen gegenüber Routern gehört für alle Anwendungen ihre intelligente Datennavigation. Sie sind in der Lage, den Datenverkehr ohne Staus durch das Backbone zu leiten - dies ist entscheidend, wenn es zum Beispiel um Echtzeit-Übertragung von Sprache geht. Service-Level-Agreements zwischen Provider und Kunde wären ohne diese Features gar nicht möglich. Routing-Technologien haben zweifellos ihren Platz im Markt. Doch wer nur auf Routing baut, riskiert, entscheidende Marktentwicklungen zu verpassen.