Parallelrechner vom Homecomputer-Fabrikanten:

Atari auf Transputerkur

23.10.1987

MENLO PARK (CWN) ñ Atari will in den Workstation-Markt einsteigen. Aus diesem Grund wird das Unternehmen auf der US-Computermesse Comdex den Prototyp einer technisch-wissenschaftlich orientierten Workstation mit einer Rechenleistung von 10 Mips in der Grundkonfiguration zeigen.

Hardwarebasis ist der 32-Bit-Prozessor Transputer T-800 des britischen Herstellers Inmos. Da dieser für Parallelverarbeitung konzipiert und mit entsprechenden Kommunikationsvorrichtungen ausgestattet ist, läßt sich der Rechner nahezu beliebig erweitern, Möglicherweise sind Konfigurationen mit Hunderten von Prozessoren machbar, die gleichzeitig an derselben Applikation arbeiten. "Mit einem solchen System ist es leicht, 100 Mips für sehr wenig Geld zu erzielen", erklärte Shiraz Shivij, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung bei Atari.

Angestrebt ist ein Einstiegspreis von 5000 US-Dollar, aber ob dieses Ziel verwirklicht werden kann, ist noch offen. Als Betriebssystem dient die Atari-Eigenentwicklung Helios, eine Unix-ähnliche Systemsoftware mit Grafikerweiterungen. Um einer spezifischen Schwäche des Inmos-Chips abzuhelfen, entwickelt Atari derzeit einen Chip, der für den Transputer die virtuelle Speicherverwaltung übernimmt.