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AT&T schockiert Anleger mit Gewinn- und Umsatzwarnung

25.06.2004

Der führende US-Anbieter für Ferngespräche AT&T ist für die nahe Zukunft pessimistisch. Wegen des hohen Preisdrucks rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr nur noch mit Einnahmen zwischen 29,5 Milliarden und 30,5 Milliarden Dollar, verglichen mit 34,5 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der operative Gewinn vor Restrukturierungskosten könnte auf zu bis eine Milliarde Dollar absinken, das entspräche einem Rückgang um mehr als 70 Prozent gegenüber 2003.

Grund für die düsteren Prognosen ist der Preiskampf mit Billiganbietern, auf den sich das AT&T-Management Ende 2003 als Konsequenz auf die sinkenden Marktanteile einlassen musste. Während sich die Company davon längerfristig eine bessere Position im Markt verspricht, hinterließ die Strategie bereits in der Bilanz des ersten Geschäftsquartals 2004 deutliche Spuren (Computerwoche.de berichtete).

Inzwischen besitzt der TK-Riese auch im Ortsnetzgeschäft gegenüber der Konkurrenz schlechte Karten: Um seinen Privat- und Unternehmenskunden ein Komplettpaket zu schnüren, konnte AT&T dazu bislang von den regionalen TK-Gesellschaften zu festgelegten Discountpreisen Leitungskapazität anmieten. Vor kurzem jedoch entschied der oberste US-Gerichtshof, dass die Preise frei verhandelbar seien. Als Reaktion kündigte der AT&T-Chef David Dorman nun an, die Vermarktung seiner Ortsnetzdienste in sieben US-Bundesstaaten einzustellen. Als Alternative zu den teuren Leitungen der Konkurrenz will Dormann nun den breiten Einstieg in die Internet-Telefonie (Voice over IP = VoIP) vorantreiben. (mb)