AskEraser löscht Nutzerdaten

Ask.com will Datenschutz-Vorbild sein

11.12.2007
Ask.com geht mit gutem Beispiel voran und lässt ihre Nutzer künftig selbst die Spuren verwischen, die sie auf den Servern der Suchmaschine hinterlassen haben.

Der dafür zuständige virtuelle Radiergummi "AskEraser" findet sich ab sofort auf den Ask-Websites für die USA und Großbritannien; im kommenden Jahr soll das inhouse entwickelte Feature weltweit ausgerollt werden. Ask.com wie auch verschiedene Datenschützer hoffen, dass der Eraser Schule macht und andere Web-Seiten vergleichbare Funktionen integrieren. "Sobald man Nutzern auf bestimmten Sites mehr Kontrolle gibt, hoffen wir, dass sich die Sites gegenseitig unter Druck setzen, Datenschutz als Wettbewerbsvorteil zu implementieren", sagt etwa Ari Schwartz vom Center for Democracy and Technology.

Allerdings fragt sich, ob Ask.com dazu genügend Marktmacht besitzt. Im Oktober lag die zu IAC/InteractiveCorp gehörende Suchmaschine laut Nielsen Online mit nur 2,9 Prozent Anteil am US-Markt für Web-Suchen weit abgeschlagen hinter ihren größeren Konkurrenten Google, Yahoo, Microsoft und AOL.

Irritierend ist einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge außerdem die Tatsache, dass die Nutzerdaten von Ask.com zuerst an Google geschickt und erst danach gelöscht werden. Der Suchmarktführer hatte kürzlich einen Fünfjahresvertrag über die Auslieferung von Textanzeigen zu Ask-Suchergebnissen abgeschlossen und unterliegt keinerlei Verpflichtung, irgendwelche Daten zu löschen.

Doug Leeds, Senior Vice President von Ask.com, gesteht die Diskrepanz ein. Seine Firma lade aber andere Suchmaschinen herzlich ein, ihrem Beispiel zu folgen. "Ich sehe das im Moment als Wettbewerbsvorteil, aber es muss keiner mehr sein, wenn andere Suchmaschinen es genauso machen wie wir." (tc)