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Arcor wächst mit Breitband-Diensten

06.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Deutschlands zweitgrößter Telefonanbieter

Arcor hat seinen Wachstumstempo im Geschäftsjahr 2004/05 (Ende: 31. März) beibehalten. Wie das Unternehmen bekannt gab, kletterten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf mehr als 1,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 83 Prozent von 134 Millionen auf 246 Millionen Euro. "Die positive Entwicklung wird vom Breitband-Internet getrieben", betonte der Arcor-Vorstandsvorsitzende Harald Stöber heute in Eschborn.

So kletterte die Zahl der DSL-Kunden von 169.000 auf 510.000. Von ihnen nutzten 455.000 eigene Arcor-DSL-Anschlüsse und 55.000 das DSL-Resale-Produkt des Unternehmens. Im Vergleich zum Vorjahr verbuchte Arcor bei den DSL-Kunden insgesamt eine Steigerungsrate von mehr als 200 Prozent. Die Zahl der ISDN-Kunden nahm bis zum 31. März 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 83 Prozent auf 712.000 zu.

Arcor setze auch künftig auf investiven Infrastrukturwettbewerb, so Stöber, um Kunden in weiteren Städten attraktive Breitband-Produkte anbieten zu können. Von April 2004 bis März 2005 investierte das Unternehmen 163 Millionen Euro - etwa 10 Prozent seines Umsatzes. Stöber kündigte an, dass Arcor im laufenden Geschäftsjahr rund 60 neue Ortsnetze für eigene DSL- und ISDN-Services erschließen werde. Aktuell bietet die Vodafone-Tochter in rund 220 Städten ISDN- und breitbandige DSL-Anschlüsse auf Basis eigener Infrastruktur an.

"Wir sind bereit, in die Fläche zu gehen", erklärte der Arcor-Chef. Voraussetzung für Breitbandwettbewerb auch in dünner besiedelten Regionen sei immer noch eine deutliche Reduzierung der Einkaufspreise für Kundenanschlüsse. Ende Juni könne die Regulierungsbehörde diese Entgelte weiter absenken und so ein Zeichen für den Netzausbau setzen. Stöber: "Deutschland kann sich keine digitale Provinz leisten." (mb)