Test

Archicrypt Shredder 4

13.09.2007
Von Inga Rapp
Archicrypt Shredder soll erledigen, was Windows von Haus aus nicht kann: Dateien durch mehrfaches Überschreiben mit Nullen und Einsen endgültig löschen.

Die Installation der Software muss mit Administrator-Rechten erfolgen. Dateien in so genannten „sicheren Zonen” werden automatisch vernichtet. Die Browser-Caches von Netscape, Firefox und Internet Explorer findet Archicrypt Shredder allein. Weitere – beispielsweise der Opera-Cache – müssen manuell hinzugefügt werden.

Zur Auswahl stehen fünf Überschreib-
methoden, die auf Wunsch mehrfach angewendet werden können. Der Shredder verewigt sich zudem im Kontextmenü der rechten Maustauste und ist darüber auch punktuell schnell erreichbar. Wer mag, kann Aufräumarbeiten auch zeitgesteuert erledigen lassen. Diese Option ist vor allem deshalb sinnvoll, weil der Shredder nach wie vor für einige Aufgaben sehr viel Zeit benötigt und seine Zeitangaben sich gelegentlich nach dem Mond zu richten scheinen. Plug-ins erweitern den Funktionsumfang um Optionen wie das Löschen der Liste zuletzt benutzter Dateien und Programme. Auch eine Backup-Funktion für die lokalen Mailprogramme ist enthalten. Das „Entschlüsseln” gefundener „Dateien, die das Betriebssystem heimlich gesammelt hat”, beschränkt sich allerdings auf das schlichte Auslesen; Erklärungen zur Interpretation gibt es keine.

Gelungen ist die übersichtliche Darstellung der Laufwerksbelegungen. Auch einzelne Ordner lassen sich analysieren. So wird auf einen Blick deutlich, wo die Platzfresser sitzen. Verlorengegangene Dateifragmente verschwinden auf Knopf-
druck im Orkus. Praktisch ist auch die Funktion „Duplikate finden”: Sie analysiert ein Laufwerk oder mehrere daraufhin, ob Dateien doppelt vorhanden sind. Leider enthält die Anzeige der gefundenen Dateien nur Angaben zur Dateigröße, nicht zur Erstellungsdatum. Verbessert worden ist die Ausführlichkeit der Hilfe. Die Shredder-eigenen Begrifflichkeiten sind trotzdem nicht immer intuitiv verständlich. Einsteiger sollten daher in jedem Fall Zeit zur Einarbeitung einplanen.

Im Test gelang es nicht, mit dem Shredder gelöschte Dateien wiederherzustellen. Ob die Daten tatsächlich nicht rekonstruierbar sind, kann allerdings nur eine professionelle Datenrettungsfirma beurteilen.

Fazit: Der Shredder macht einen übersichtlichen und zuverlässigen Eindruck. Die Vielfalt der Optionen lässt sich allerdings nur dann optimal nutzen, wenn Zeit zur Einarbeitung da ist.

Alternative: Der Abylon Shredder (www.abylonsoft.de) bietet zu einem ähnlichen Preis einen ähnlichen Funktionsumfang, benötigt aber ebenfalls Einarbeitungszeit.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 1,5
Bedienung (35%): Note 2,0
Dokumentation (5%): Note 3,0
Installation/De-Installation (5%): Note 2,0
Systemanforderungen (5%): Note 1,0

GESAMTNOTE: 2,4

Anbieter:

Softwareentwicklung Remus

Weblink:

www.archicrypt.com

Preis:

25 Euro, Testversion kostenfrei

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 25 MB