März besser als Februar

Arbeitsmarkt: Kaum Jobangebote für IT-Profis

12.04.2002
MÜNCHEN (hk) - Die Zahl der IT-Stellenanzeigen in 40 Tageszeitungen und der COMPUTERWOCHE ging im ersten Quartal 2002 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 70 Prozent zurück. Kleiner Hoffnungsschimmer: Im März war gegenüber dem Februar ein leichter Aufwärtstrend zu beobachten.

Zählten die Adecco/EMC-Marktforscher für das erste Quartal 2001 noch 28820 IT-Stellen, so waren es im ersten Quartal 2002 nurmehr 8528. Kleiner Lichtblick: Im März stieg die Zahl der IT-Offerten auf 2946, nachdem im Februar 2768 Jobs ausgeschrieben waren.

Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass die IT- und TK-Hersteller für die größten Einbrüche im IT-Arbeitsmarkt verantwortlich sind. Hatten Software- und IT-Beratungshäuser in den ersten drei Monaten 2001 noch 9085 Stellen zu besetzen, sind es in diesem Jahr nur 2203. Dramatisch sieht es auch in der Telekommunikationsindustrie aus: Hier ist das Angebot von 2629 auf 266 Stellen geschrumpft; von UMTS ist zumindest im Jobmarkt nichts zu spüren. Auch die Anwenderfirmen, auf die die Verbandsvertreter der IT-Branche immer wieder setzen, halten sich mit Neueinstellungen zurück. Selbst so erfolgsverwöhnte Branchen wie der Maschinen- und Fahrzeugbau suchten seit Jahresanfang mit 525 IT-Profis nicht einmal halb so viele neue Mitarbeiter wie im Vergleichszeitraum 2001. Die IT-Offerten von Banken und Versicherungen haben sich auf ein Drittel des Angebots vom Vorjahr reduziert und das der Elektronikindustrie gar auf ein Viertel, von 2475 auf 600 Offerten. Allein beim öffentlichen Dienst ist der Rückgang vergleichweise moderat von 1671 auf 1049 Stellen.

Im Vergleich der IT-Berufe gehören die Internet-Spezialisten im Allgemeinen zu den größten Verlierern: Für sie gab es seit Jahresanfang 264 Offerten (2001: 2161). Von E-Commerce-Experten im Besonderen scheinen wohl die meisten Arbeitgeber nichts mehr wissen zu wollen. Noch genau 45 Jobs wurden für diese Berufsgruppe ausgeschrieben, im Vorjahr waren es immerhin 517. Einbrüche von über 70 Prozent mussten aber auch die IT-Kernberufe wie Anwendungsentwickler und Netzspezialisten sowie IT-Berater hinnehmen, die noch im vergangenen Jahr von den Arbeitgebern am dringendsten gesucht wurden.

Vom Rückgang der Computerarbeitsplätze sind die großen IT-Regionen Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg besonders betroffen.