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AOL startet Internet-Telefonie

05.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Onlinedienst AOL Deutschland hat sein Internet-Telefonie-Angebot "AOL Phone" gestartet. Die Kunden erhalten dabei eine eigene Rufnummer aus dem jeweiligen deutschen Ortsnetz, teilte AOL mit. "Wir bringen mit AOL Phone eine unkomplizierte Telefon-Lösung in hoher Qualität auf den Markt, die Komfortmerkmale wie beim Telefonieren per ISDN bietet - nur wesentlich günstiger", sagte der Geschäftsführer von AOL Deutschland, Stan Laurent.

Für Gespräche in das deutsche Festnetz verlangt AOL deutschlandweit 1,5 Cent pro Minute. Auslandsverbindungen kosten mindestens 4,5 Cent pro Minute. Kunden, die einen AOL-Internetzugang verwenden, können "AOL Phone" ohne Grundgebühr nutzen. Von Kunden anderer Onlinedienste wie T-Online oder Freenet verlangt AOL eine monatliche Grundgebühr von zwei Euro.

Beim Tarif "AOL Phone Flat" können AOL-Kunden für 19,90 Euro pro Monat unbegrenzt ins deutsche Festnetz telefonieren. Damit liegt AOL deutlich unter den Festnetztarifen der Deutschen Telekom, gleichzeitig aber auch leicht über einigen anderen Internet-Telefonie-Angeboten. "Wir müssen nicht unbedingt immer der billigste Anbieter sein", betonte Laurent. Wichtiger sei, dass die Preise fair und transparent seien. "Und außerdem muss die Qualität stimmen."

"AOL hat sich vom reinen Internet Service Provider zu einem umfassenden Dienstleister gewandelt", sagte Laurent. Neue Angebote wie Musik-Download oder "AOL Phone" stärkten nicht nur die Stellung seines Unternehmens bei den bestehenden Kunden, sondern würden künftig maßgeblich zum Wachstum und zur Profitabilität von AOL in Deutschland beitragen. "Wir sprühen nur so vor Ideen. Die größte Herausforderung für AOL in Deutschland ist es, unsere neuen Dienste vernünftig umzusetzen. Das ist zum Teil operativ sehr anspruchsvoll."

Im Wettbewerb mit der Deutschen Telekom besteht Laurent auf einer strikten Kontrolle der Aktivitäten des ehemaligen Monopol-Unternehmens: "Die Internet-Telefonie sollte vom Regulierer nicht als eigenständiger Dienst angesehen werden, sondern muss zusammen mit den herkömmlichen Telefonangeboten betrachtet werden", betonte Laurent. Daher müssten auch die Voice-over-IP-Angebote von T-Online von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post kontrolliert werden. (dpa/tc)