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AOL lässt Microsofts Sender-ID fallen

17.09.2004

Nachdem der Internet Service Provider America Online (AOL) anfänglich zu den Befürwortern der von Microsoft entwickelten Anti-Spam-Technik "Sender-ID" gehörte und sogar bereits eine Probeimplementierung aufgesetzt hatte, hat sich das Unternehmen nun gegen die Lösung entschieden. Firmensprecher Nicholas Graham begründete dies mit "der mangelnden Akzeptanz speziell in der Online-Community für Freie und Open-Source-Software".

Sender-ID soll verhindern, dass Versender elektronische Postwurfsendungen ihren Absender fälschen können. Anfang der Woche hatte bereits die Internet Engineering Task Force (IETF), der Microsoft sein Konzept zur Standardisierung vorgelegt hatte, seine Begutachtung so lange vorläufig eingestellt, bis Microsoft Bedenken bezüglich des geistigen Eigentums an Sender-ID ausräumt (Computerwoche.de berichtete).

Die Entscheidung von AOL verringert zusätzlich die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Branche auf einen einheitlichen Standard zur Authentifizierung von E-Mail-Absendern einigen kann. Yahoo verfolgt mit "Domain Keys" bereits einen eigenen Ansatz, und AOL unterstützt schon seit letztem Jahr das "Sender Policy Framework" (SPF), einen Vorläufer von Sender-ID. (tc)