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Werbewirtschaft

Anzeigenmarkt schrumpft weiter

04.12.2009
Harte Zeiten für die Werbewirtschaft: Trotz Erholung der Konjunktur werde der Werbemarkt auch 2010 schrumpfen, ergab eine Marktanalyse des Zentralverbands der Deutschen Werbewirtschaft (ZAW).

Die Ausgaben für Werbung in Deutschland sinken laut Studie in diesem Jahr im Vergleich zu 2008 um 1,53 Milliarden Euro auf 29,14 Milliarden Euro. Das ist ein Minus von fünf Prozent. Auch im Internet sei die Werbekrise inzwischen zu spüren.

Die Zahlen sehen noch schlechter aus, wenn man die Medienbranche gesondert betrachtet. Deren Netto-Werbeeinnahmen gingen um acht Prozent auf 18,73 Milliarden Euro zurück, wie der Verband am Donnerstag in Berlin mitteilte. Besonders stark seien die gedruckten Medien betroffen. Publikumszeitschriften verzeichneten einen Anzeigenrückgang von zwölf Prozent, bei Tageszeitungen stagnierte das Aufkommen. Bei den Fernsehsendern hätten sich die Werbeumsätze in diesem Jahr um acht Prozent verringert.

Bei den Online-Diensten schwächt sich das prozentuelle Wachstum der Werbeeinnahmen immer weiter ab, wie der ZAW berichtete. Legten sie 2006 noch um 49 Prozent zu (auf 495 Millionen Euro), lag das Plus 2007 bei 39 Prozent (auf 689 Millionen Euro) und 2008 bei nur neun Prozent (auf 754 Millionen Euro). In diesem Jahr rechnet der ZAW mit einem Wachstum von lediglich drei Prozent auf dann 777 Millionen Euro.

Für die lange Werberezession gebe es verschiedene Ursachen. In Branchen wie der Autoindustrie, die von der Krise stark getroffen wurden, seien die Werbeetats am stärksten gekürzt worden. Es gebe auch strukturelle Gründe. So hätten die technischen Innovationen in den Medien vor allem mittelständische Unternehmen beim Einsatz von Werbemitteln verunsichert. (dpa/tc)