Nach Angaben von G Data versuchen die Betreiber des Security-Portals www.antivirus-security.net derzeit, ahnungslose Anwender in die Falle zu locken: Besuchern von "kino.to" wird mit geschickt gestalteten Werbe-Bannern die Schadcode-Infektion des eigenen PCs vorgetäuscht. Ein Klick auf die gefälschte Sicherheitswarnung führt auf eine Web-Seite, die dem Opfer nach erfolgter Registrierung eine kostenlose Vollversion von "G Data AntiVirus" zur Desinfektion des Rechners verspricht. Angeboten werden dann frei zugängliche Testversionen verschiedener Antiviren-Hersteller. Mit der Registrierung schließt das ahnungslose Opfer allerdings ungewollt ein Zweijahresabo zum Preis von 316 Euro ab. G Data steht in keinerlei geschäftlicher Verbindung zum Anbieter der Web-Seite und prüft derzeit rechtliche Schritte gegen den in Dubai registrierten Anbieter.
In die Falle getappt - was tun?
Wer auf die Masche der Abzocker hereingefallen ist, sollte in keinem Fall zahlen, auch wenn Inkasso-Büros eingeschaltet werden, empfiehlt Nico Reiners, Mitarbeiter am Institut für Rechtsinformatik der Leibniz Universität Hannover. Selbst bei Androhung eines Schufa-Eintrags oder einer Klage sollten die Betroffenen gelassen bleiben. "Die Abo-Fallen-Betreiber haben kein Interesse an einer Klage, da sie Angst haben zu verlieren", so der Rechtsexperte. Auch ein Schufa-Eintrag sei nicht ohne weiteres möglich
Die Masche der Abzocker
Nach dem Klick auf das Werbe-Banner wird das Opfer zur Eingabe persönlicher Daten aufgefordert. Die Absicht der Website-Anbieter ist klar und findet sich im Kleingedruckten wieder: Mit Eingabe der persönlichen Daten komme ein Abo-Vertrag zwischen dem Anbieter und dem Besucher der Web-Seite zustande, der den Zugriff auf einen Mitgliedsbereich umfasst, in dem sich kostenlose Versionen etablierter Antivirenprodukte herunterladen lassen. Eine "Dienstleistung", für die der Anbieter über einen Zeitraum von 24 Monaten halbjährlich 79 Euro in Rechnung stellt.
Bei der Vorgehensweise handle es sich um eine Kombination aus nutzlosen Virenschutz-Imitaten und Kostenfallen im Internet", so Ralf Benzmüller, Leiter G Data Security Labs. Mit gefälschten Warnmeldungen würden Filmenthusiasten statt zur Installation angeblicher Schutzsoftware in eine Kostenfalle gelockt. Zwar sei der Preis auf der aktuellen Seite ohne Scrollen ersichtlich - dazu müsse man allerdings genau hinsehen. Laut G Data sind die im "Mitgliedsbereich" zusammengetragenen Download-Links von Antiviren-Produkten namhafter Hersteller maßlos überteuert. So handle es sich bei den beworbenen Produkten um Trial-Versionen, die sich mittels Suchmaschinen-Abfragen ohne weiteres im Netz zu finden sein.