Weniger ist mehr

Ansturm auf neue ".de"-Internetadressen

26.10.2009
Seit Freitag: Großer Ansturm auf die neuen Internetadressen mit ".de"-Endung.

Nach der Lockerung der Regeln für die Namensvergabe gingen am vergangenen Freitag innerhalb weniger Stunden mehr als 70.000 Anträge bei der Registrierungsstelle Denic ein. Bis zum Freitag Nachmittag teilte die Organisation bereits in mehr als 30.000 Fällen den Domainnamen zu. Nutzer können ihre Anträge an Internet- Dienstleister wie Strato und 1&1 richten, die dann die Registrierung bei der Denic vornehmen.

Die Organisation hatte kürzlich ihre Richtlinien geändert und bisherige Einschränkungen weitgehend abgeschafft. So sind Adressen mit nur ein oder zwei Stellen wie "a.de" oder "tv.de" ebenso möglich wie reine Zifferndomains, etwa "123.de". Einschränkungen gibt es nach Angaben des IT-Branchenverbandes Bitkom nur noch durch das Markenrecht. So dürfe zum Beispiel eine Privatperson nicht Adressen von Unternehmen besitzen, etwa "vw.de" oder "o2.de".

Die Denic reagierte mit der Öffnung insbesondere auf ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt (Aktenzeichen: 11 U 32/04). Es hatte einer Klage des Autoherstellers VW stattgegeben und verpflichtete die Registrierungsstelle, dem Unternehmen die Domain "vw.de" zuzuteilen. Die Denic hatte wegen möglicher technischer Probleme abgelehnt. In mehreren anderen Ländern sind zweistellige Domain-Namen bereits seit längerem erlaubt. (dpa/ajf)