Ambitionen im TK-Markt Escom-Gruender Schmitt kauft die Preussag-Tochter Hagenuk

13.10.1995

KIEL (vwd) - Manfred Schmitt, Gruender und Mehrheitsaktionaer der Escom AG, will sich nicht mit dem PC-Geschaeft begnuegen. Mit Wirkung zum 1. Oktober hat er saemtliche Anteile der Hagenuk Telecom GmbH, Kiel, fuer eine nicht genannte Summe von der Preussag AG erworben.

Damit verabschiedet sich der Stahlerzeuger endgueltig vom Telecom- Geschaeft. Aus gutem Grund: Die Tochter Hagenuk hatte im Geschaeftsjahr 1994/95 mit 1200 Mitarbeitern zwar einen Umsatz von 300 Millionen Mark erzielt - 100 Millionen Mark weniger als im vorherigen Fiskalzeitraum -, dabei aber Verluste hinnehmen muessen. Auch in den vorangegangenen Jahren erwirtschaftete das Unternehmen keinen Profit. 1993/94 beliefen sich die Verluste auf 80 Millionen Mark.

Mit dem Einstieg von Schmitt sei es gelungen, so die Preussag, die mit der Restrukturierung von Hagenuk angestrebte strategische Vertriebspartnerschaft ideal zu verwirklichen.

Schmitt betonte, dass der Kauf des Telefonherstellers (Funk- und schnurlose Telefone) eine "Privatsache" sei und nicht direkt mit Escom zu tun habe. Allerdings raeumte er Ueberlappungen zwischen den Hagenuk-Aktivitaeten und dem heutigen Escom-Geschaeft ein. Vor allem angesichts der Beteiligung von RWE-Mobilfunk (siehe Seite 99: "RWE-Mobilfunk steigt mit 12,5 Prozent bei Escom ein") werden Schmitts Ambitionen, im TK-Endgeraete- und Online-Dienste-Geschaeft mitzumischen, deutlich. "Der PC ist letztendlich ein Telecom- Produkt. In den naechsten Jahren werden sich diese beiden Felder immer staerker aneinander angleichen", erklaerte er gegenueber der "Financial Times". Zunaechst setzt Schmitt auf das Hagenuk-Know-how und will die TK-Produkte weltweit vermarkten.