Mittlerweile 20 Millionen Kunden

Amazons Ergebnis färbt sich immer röter

12.05.2000
MÜNCHEN (CW) - Noch im vergangenen Quartal konnte Amazon.com mit schwarzen Zahlen - zumindest im US-Buch-Geschäft - aufwarten. Drei Monate später zeigt sich, dass das positive Ergebnis wohl allein auf eine blühendes Weihnachtsgeschäft zurückzuführen war, denn die Verluste wachsen weiter.

Minus 308 Millionen Dollar lautet das Quartalsergebnis für den Internet-Einzelhändler, der mittlerweile nicht mehr nur Bücher, sondern auch CDs, Videos, Elektrogeräte und Drogerieartikel verkauft. Auch abzüglich außergewöhnlicher Aufwendungen für Aktienoptionen, Fusionen oder Verlusten von Unternehmen, in die Amazon.com investiert hat, bleibt unter dem Strich noch immer ein operativer Verlust von 122 Millionen Dollar. Beinahe doppelt so hoch wie im Vorjahresquartal, als ein Minus von 61 Millionen Dollar ausgewiesen wurde.

Auch ihren Umsatz konnten die Amerikaner, die momentan 20 Millionen registrierte Besucher zählen, mit einem Anstieg auf 574 Millionen Dollar beinahe verdoppeln, zumindest im Vergleich zum ersten Quartal 1999. Gemessen am vorhergehenden, also dem "Weihnachtsviertel", sanken die Einnahmen allerdings um rund 100 Millionen Dollar.

Einen Lichtblick entdecken Finanzexperten lediglich in der steigenden Gewinnmarge von 13 im vorhergehenden Quartal auf 22 Prozent. Im Klartext bedeutet dies, dass Amazon.com, gemessen an den Kosten, mehr an seinen Produkten und Dienstleistungen verdienen konnte - und zwar genauso viel wie im ersten Quartal 1999, als die Gewinnmarge ebenfalls bei 22 Prozent gelegen hatte.