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Amazon-Aktie steigt trotz Minigewinn um 14 Prozent

25.10.2006
Was die Börse insgeheim befürchtet hatte, kann man nur erahnen - die Aktie von Amazon schoss jedenfalls gestern nach Bekanntgabe der Quartalszahlen um 14 Prozent nach oben, obwohl der Gewinn des Online-Handelsriesen um 37 Prozent gefallen ist.

Grund waren die weiterhin hohen Kosten durch Investitionen in Technik und Inhalte, mit denen sich der Retail-Riese aus Seattle künftiges Wachstum sichern will. Die Einnahmen von Amazon.com im dritten Fiskalquartal stiegen bereits um 24 Prozent. Die Investitionen in neue Projekte sollen vorerst wieder geringer ausfallen, was auf höhere Profite hoffen lässt. All das gefiel den Anlegern offenbar sehr gut - nach Bekanntgabe der Ergebnisse zog das Amazon-Papier gestern um 14 Prozent auf 38,35 Dollar an, nachdem die Aktie zuvor bereits zum Nasdaq-Fixing 75 Cent fester bei 33,63 Dollar notiert hatte.

Amazon meldete für den Berichtszeitraum einen Nettogewinn von gerade einmal 19 Millionen Dollar oder fünf Cent pro Aktie bei Einnahmen von 2,31 Milliarden Dollar. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte es noch 30 Millionen Dollar oder sieben Cent verdient. Grund für den Gewinnrückgang waren die massiven Investitionen in unter anderem digitale Download-Angebote: Zu Ende des dritten Quartal beschäftigte das Unternehmen 13.300 Mitarbeiter, das sind 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (11.200); die Ausgaben für Technik und Inhalte stiegen von 121 Millionen Dollar im Vorjahresquartal um 42 Prozent auf 172 Millionen Dollar.

Für das laufende vierte Quartal mit dem lukrativen Weihnachtsgeschäft erwartet Amazon gegenüber den 2,98 Milliarden Dollar Umsatz in der Vorjahreszeit ein Wachstum von 22 bis 33 Prozent auf 3,63 bis 3,95 Milliarden Dollar. Der operative Profit soll 145 bis 235 Millionen Dollar betragen - eine Spanne von minus zwölf bis plus 43 Prozent im Vergleich zu den 165 Millionen Dollar aus dem Vorjahresquartal. (tc)