Krisengeruechte zurueckgewiesen

Alldata-Chef Michael Krings will sich neuen Aufgaben widmen

12.02.1993

Krings wird zur Rechenzentrale der Bayerischen Genossenschaftsbanken wechseln, wo er Vorstandssprecher werden soll. Der Manager betont, er scheide aus persoenlichen Gruenden bei der Alldata aus, keineswegs auf Druck der Gesellschafter. Im Gegenteil, man habe ihn gebeten, moeglichst lange bei Alldata zu bleiben, um die Suche eines Nachfolgers mit in die Hand zu nehmen.

Spekulationen ueber eine wirtschaftliche Talfahrt des Unternehmens sind nach Aussagen des Alldata-Chefs voellig haltlos. Natuerlich habe man zur Finanzierung der uebernommenen Datenverarbeitungszentralen (DVZ) in Rostock, Dresden und Potsdam, fuer die bis 1997 rund 200 Millionen Mark anfallen, mehrere Darlehen aufgenommen. Diese Kosten sollten durch den Verkauf von Immobilien getragen werden, die Alldata zusammen mit den Datenverarbeitungszentralen erworben hatte. Da sich die Veraeusserungen etwas verzoegert haetten, sei der Konzern gezwungen gewesen, zum Jahresende eines der Darlehen zu verlaengern.

Allerdings sei weder hieraus noch aus der sanierungsbedingten Entlassung einer Reihe von Mitarbeitern der Schluss zu ziehen, dass es mit dem Unternehmen bergab gehe. Zwar habe das Rostocker DVZ zur Zeit mit Schwierigkeiten zu kaempfen, doch die Zentren in Dresden und Potsdam wirtschafteten - wie der Konzern insgesamt - profitabel. Zur Uebernahme der DVZs meint Krings: "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass das ein ausgesprochen guter Deal war."