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Alcatels Jahresverlust steigt nach US-Gaap um mehr als das Doppelte

03.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wie aus einer Mitteilung des französischen TK-Ausrüsters Alcatel an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, war der Anfang Februar gemeldete Nettoverlust von 4,7 Milliarden Euro (nach French Gaap) für das Geschäftsjahr 2002 (Computerwoche online berichtete) nur die Spitze des Eisbergs. Nach US-Gaap fiel aufgrund der erstmaligen Anwendung der Bilanzierungsmethode Financial Accounting Standard (FAS) 142 ein Defizit von 11,5 Milliarden Euro an. So musste der finanziell angeschlagene Konzern mit 6,9 Milliarden Euro den gesamten Wertverfall seines Goodwills im Zusammenhang mit zwei Übernahmen in den Jahren 1998 und 2000 abschreiben. Weitere Unterschiede der beiden Bilanzierungsstandards wie die Verbuchung von Restrukturierungskosten hätten sich dagegen nur geringfügig auf die Zahlen

ausgewirkt, teilte das Unternehmen mit. Im Vorjahr hatte Alcatel einen Nettoverlust von 4,9 Milliarden Euro verbucht.

Wie der TK-Ausrüster weiter bekannt gab, erhielt der im Januar zurückgetretene Alcatel-Chef Jean-Pierre Halbron eine Abfindung in Höhe von 18 Monatsgehältern und soll weiterhin einen nicht genannten Prozentsatz seines bisherigen Salärs von Alcatel beziehen. Erst vor kurzem hatte France Télécom enthüllt, dass der ehemalige CEO Michel Bon nach wie vor jährliche Bezüge in Höhe von 360.000 Euro erhält. (mb)